Rhonda: You Could Be Home Now

Rhonda live Mojo 2015 by Gérard Otremba

Die Weiterentwicklung der Soul-Pop-Rock-Band Rhonda

Mit ihrem Debütalbum Raw Love verzückten Rhonda 2014 mit ihrem zeitlosen Vintage-Soul, der beim Nachfolger Wire mehr Dramatik und Opulenz erfuhr. Zwischenzeitlich arbeitete das Hamburger Quintett mit dem Filmorchester Babelsberg zusammen, eine Sounderweiterung, die bereits auf Wire spürbar war, sich aber erst auf You Could Be Home Now voll entfaltet. Für die Aufnahmen ihres dritten Albums mussten Rhonda mit dem Umzug ihrer Sängerin Milo Milone nach Los Angeles eine schwerwiegende bandinterne Veränderung verarbeiten. So flogen Ben Schadow (Gitarre, Produktion), Jan Fabricius (Bass), Offer Stock (Orgel) und Gunnar Riedel (Schlagzeug) auch mal nach Kalifornien, um Teile von You Could Be Home Now an der Küste des Pazifischen Ozeans aufzunehmen.

Rhonda zwischen Sixties-Girl-Group-Soul und Filmsoundtrack

Rhonda You Could Be Home Now Cover Popup RecordsDas Ergebnis ist eine logische Weiterentwicklung der Hamburger Soul-Pop-Rock-Band, deren Musik auf dem neuen Album häufig an Filmsoundtracks von Ennio Morricone und John Barry erinnert. Düstere Western und James Bond-Streifen flimmern im Kopfkino beim Hören des Longplayers, und doch ist es natürlich immer noch ein Rhonda-Album, das die bekannten Ingredienzien bereithält. Das ist zum Beispiel „Why We Stay“, eine herzzerreißende Soul-Ballade, die mehr als bisher nach dem Girl-Group-Soul der Sixties klingt. Auch das lässige, wesentlich melancholischere „So Wrong“ glänzt im Soul-Balladen-Fach, während hingegen das bereits an dieser Stelle als Song des Tages vorgestellte „Habits“ mit rabiaten Garagen-Rock-Gitarren die ausgelassene Bandseite repräsentiert. Obwohl hier Rock und Pop gleichermaßen zum Zuge kommen, evoziert auch dieser Song – jedenfalls teilweise – eine sinistere Atmosphäre.

Dunkle, schwer- und wehmütige Songs

Die sich im anschließenden, schwer dramatischen  „Couldn’t Say Yes“ erst richtig Bahn bricht. Das Schöne an Rhonda: Selbst die düster-traurigen Songs sind tanzbar. Sanfte Bossanova-Töne schlägt der Titeltrack „You Could Be Home Now“ an, zwischen lieblicher Indie-Pop-Anmut und sehnsüchtiger Schwermut pendelt „Baby“ und „In The Ground“ sowie „I Do“ sind beseelt von der James Bond-Soundtrack-Grandezza. Die wehmütigen „Best I Ever Had“ und „Saturdays Shine“ sind indes als Seelentröster aller Einsamen auserkoren. Dunkler also die neuen Songs von Rhonda auf You Could Be Home Now, aber genauso schön wie die bisher bekannten.

„You Could Be Home“ von Rhonda erscheint am 11.01.2019 bei Popup-Records / Soulful / Believe Digital (Beitragsbild von Gérard Otremba).

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