Pretenders: Hate For Sale – Albumreview

Pretenders Photocredit Matt Holyoak

Die Pretenders klingen auf „Hate For Sale“ wieder wie vor 40 Jahren

Die Pretenders hatten zuletzt 2016 mit dem auch bei Sounds & Books besprochenen Album „Alone“ angedeutet, was noch möglich ist. „Hate For Sale“, das elfte Studioalbum der Post-Punk-Band um Frontfrau Chrissie Hynde katapultiert das Quartett nun noch mehr in ihre Anfangsphase Ende der 70er-Jahre. „So, wie auf diesem Album möchte man die Pretenders auch zukünftig hören“, urteilte Sounds & Books als Fazit zu „Alone“. Das Schöne an „Hate For Sale“: Die Pretenders klingen noch etwas besser als auf „Alone“. Der Produzentenstab ging von Dan Auerbach zu Stephen Street (The Smiths, Blur) über, die Songs wiederum sind so konzise wie vor vierzig Jahren.

Treibender Rock’n’Roll-Punk und trauriger Reggae

Pretenders Hate For Sale Cover BMG

Zehn Stück davon befinden sich auf „Hate For Sale“, die Chrisse Hynde gemeinsam mit ihrem Gitarristen James Walbourne (The Rails) komponierte, der schon mit Jerry Lee Lewis, Edwyn Collins und Linda Thompson zusammengearbeitet hat. Die Pretenders starten das Album mit dem von uns als Song des Tages vorgestellten Titeltrack. Die treibende, zweieinhalbminütige Rock’n’Roll-Punk-Nummer ist ein furioser Auftakt, der an wilde Blondie- und Undertones-Zeiten denken lässt. „The Buzz“ hingegen ein strahlender, von sanfter Wehmut durchzogener  Rock-Pop-Track, der alle Voraussetzungen für einen veritablen Single-Hit mitbringt. Dunkelheit schleicht sich indes mit „Lightning Man“ ins Album. Der traurige Reggae-Song gedenkt dem vor zwei Jahren verstobenen Musiker und Dan-Auerbach-Kumpel Richard Swift, der auch auf „Alone“ zu hören war.

Die Pretenders machen so ziemlich alles richtig

Die Pretenders machen auf „Hate For Sale“ so ziemlich alles richtig. Schwungvoller Rock („Turf Account Daddy“), geschüttelt-entfesselter Rock’n’Roll („I Don’t Know When To Stop“, „Don’t Want To be This Lonely“, „Junkie Walk“), sowie mit „Maybe Love in NYC“ ein ähnlich hitverdächtiger Ohrwurm wie „The Buzz“ und so viele Songs der Pretenders aus den 80ern. Und da sind noch die zwei wunderbaren Balladen, die die Platte veredeln. Das sehnsüchtige „You Can’t Hurt A Fool“ und der piano-streicherbetonte Closer „Crying In Public“. Die Pretenders beamen sich auf „Hate For Sale“ in die Vergangenheit und sind doch ganz im Hier und Jetzt. Wie schön.

„Hate For Sale“ von Pretenders erscheint am 17.07.2020 bei BMG. (Beitragsbild von Matt Holyoak)      

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