Pixies: Beneath The Eyrie -Albumreview

Pixies credit Travis Shinn

Große Freude: Auf ihrem neuen Album klingen die Pixies beinahe wie zu ihren Hochzeiten

Der Vorgänger „Head Carrier“ mag kein Über-Album gewesen sein. Und dennoch nährte die Platte bei Pixies-Fans die Hoffnung, dass der Band – trotz des Verlusts von Bassisten Kim Deal – noch einmal ein großer Streich gelingen würde. Um es vorwegzunehmen: „Beneath The Eyrie“ ist kein Über-Album wie „Doolittle“ oder „Surfer Rosa“. Und trotzdem ist es ein Segen. Weil es den Status der Pixies mit einigen fantastischen Songs weiter manifestieren wird. Inhaltlich haben Black Francis, Joey Santiago, David Lowering und Deal-Nachfolgerin Paz Lenchatin (die Francis in einigen Songs als Co-Komponistin unterstützte) eine Sammlung von Erwachsenenmärchen vertont, in denen es um Hexen, Daniel Boone und Sonderlinge geht.

Klassische Pixies-Songs

Pixies Benath The Eyrie Cover BMG Rights

Klingt gewöhnungsbedürftig, aber die Liste der guten Tracks ist lang. Da ist das als Vorab-Single ausgewählte „On Graveyard Hill“, das genau so Mitte der 90er Jahre ein Floorfiller in jeder Indie-Disco gewesen wäre. Oder „Catfish Kate“, dessen Killer-Refrain sich tief ins Ohr einnistet. Die Ballade „Ready For Love“ ist pathetisch, hat aber alle Zutaten, die man an den Pixies so schätzt, an Bord. Und die sphärischen Gitarren in „Daniel Boone“ verwenden so aktuell kaum andere Bands. Alles klangtechnisch ohne viel Schnickschnack, aber auf der Höhe der Zeit, von Produzent Tom Dalgety eingefangen.

Pixies und der Fame

„Es gibt nicht viele Bands, die von sich behaupten können, die Musik geprägt und Hörgewohnheiten verändert zu haben. Die Pixies sind definitiv so eine Band“, sagt Korda Marshall von BMG Music. Wer die Tracks der neuen Platte hört, versteht das sofort. Nicht nur sind all diese Tracks typisch Pixies (dieser Gitarrensound – Who else could it be?); im Vergleich zu einem Großteil aktueller Gitarrenbands zeigt sich eine Klasse, die sich aus dem Spannungsfeld zwischen Noise und Melodie speist und die eine Brücke schlägt von der Tradition ins Hier und Jetzt. In der Musik der Pixies stecken Einflüsse von Neil Young, David Bowie, Iggy Pop, The Velvet Underground, The Smiths, The Cure und Talking Heads. Ihre Musik findet sich wieder in den Songs von Nirvana, Pavement, Radiohead und The Strokes. Und so bleiben die Pixies wohl auf ewig die einflussreichste Indie-Band ohne große Erfolge.

„Beneath The Eyrie“ wird daran nichts ändern. Aber Francis & Co. ist ein richtig gutes neues Pixies-Album gelungen. Und das ist keine Selbstverständlichkeit bei so einem Erbe.

„Beneath The Eyrie“ von Dixies erscheint am 13.09.2019 bei Infectious / BMG (Beitragsbild von Travis Shinn) .

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