Perlee: Speaking From Other Rooms

Perlee credit Mattia Stellacci und Lena Hansen

Das Irisch-Berliner Duo Perlee zelebriert auf seinem Debütalbum „Speaking From Other Rooms“ Dreampop, Slowcore und Postrock

Die kreativen Köpfe hinter Perlee heißen Saramai Leech und Cormac O’Keeffe. Das Paar zog 2018 von Irland nach Berlin, wo es in ihrer Hauptstadt-Frühphase zunächst zahlreiche Konzerte spielte, bevor eine berühmte Pandemie auch dem Treiben dieser Band einen Strich durch die Rechnung machte und zu einer Planänderung zwang. Nach zwei EP-Veröffentlichungen konzentrierten sich Perlee ganz auf die Produktion ihres Debütalbums. Die von Leech und O’Keeffe komponierten Songs entstanden hauptsächlich in ihrem Berliner Studio, Schlagzeuger Matt Ingram (Laura Marling) nahm seine Parts in London auf.

Eingängiger Indie-Pop von Perlee

Perlee Speaking From Other Rooms Cover Backseat

Während den Aufnahmen wurde Saramai Leech mit

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ihrem Sohn schwanger, so dass die Fertigstellung des Albums fast mit der Geburt kollidiert wäre. Aber gutes Zureden half, das Kind blieb noch ein paar Tage länger im Mutterleib und das Projekt Album konnte vor der Niederkunft abgeschlossen worden. So erscheint also am Freitag das acht Songs umfassende Perlee-Debüt „Speaking From Other Rooms“, das die Genres Dreampop, Postrock und Slowcore perfekt bedient. Perlee sind in der Lage, eine überaus fluffige und eingängige Indie-Pop-Melodie wie beim von Sounds & Books als Song des Tages vorgestellten „Lampshade“ zu kreieren, die mit Uptempo, lieblichen Gitarren und sanftem Gesang verzaubert. Auch das von wesentlich aufgekratzteren Gitarren dominierte „Reckoning“ gehört aufgrund seines hymnisch-himmlischen Chorus zu den Songs, die sofort ins Ohr fallen.

Verbindung zwischen Raum und Zeit

Vieles auf „Speaking From Other Rooms“ lebt von seiner verträumten, schwebenden Stimmung, man könnte auch von einer getragenen, gar majestätischen Ausstrahlung dieser Songs sprechen. Die Perlee-Musik wirkt mit seiner verdichtenden Intensität wie eine Verbindung zwischen Raum und Zeit. Im filigranen Slowmotion-Stück „Wilder“ bleibt letztere fast stehen, indes der Closer „The Wave“, in dem Leech eine aufwühlende wie gefährliche Begegnung mit einer Walfamilie verarbeitet, sich langsam aufbaut, in einem Sturm mündet und verspielt ausklingt. Nicht nur Fans von Bands wie Low oder Mogwai sollten begeistert sein.

„Speaking From Other Rooms““ von Perlee erscheint am 21.04.2023 bei Backseat/The Orchard. (Beitragsbild von Lena Hansen)

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