Penelope Isles: Until The Tide Creeps In

Penelope Isles Pressefoto Bella Union

Indie-Dream-Pop mit Art-Pop-Ambitionen von Penelope Isles

In der englischen Küstenstadt Brighton beheimatet ist die Band Penelope Isles. Das Quartett besteht aus den beiden Songwritergeschwistern Lilly und Jack Wolter sowie Becky Redford und Jack Sowton. „Until The Tide Creeps In“ heißt das Debütalbum der jungen britischen Band, das von Jack  Wolter produziert und von Iggy B (The Duke Spirit, John Grant, Spiritualized, Lost Horizon) in den Londoner Bella Studios aufgenommen und fertiggestellt worden ist. Aufgewachsen sind die Wolters auf der Isle Of Man, bevor sie aufgrund von Jacks Studium sechs Jahre voneinander getrennt lebten und in Brighton wieder zusammenfanden. Um die Erfahrungen des Getrenntseins, des Verlassens der Heimat und der Familie kreisen die Texte der zehn auf „Until The Tide Creeps In“ befindlichen Songs.

Penelope Isles zwischen Beach House und The Flaming Lips

Penelope Isles Until The Tide Creeps In Cover Bella Union

Der Indie-Pop-Rock von Penelope Isles tendiert häufig zum Dream-Pop, teilweise zum Psychedelic-Art-Pop und wurde beeinflußt von Bands wie Radiohead, Grizzly Bear, Tame Impala oder The Flaming Lips. Das macht auch den Reiz des Sounds von Penelope Isles aus, der stilsichere Wechsel aus zart-irisierenden und störrisch-rohen Sounds. Beide  Welten verpacken die Briten häufig in einen Song. Das fast im Stillstand verharrende, sich lediglich im Zeitlupentempo vorwärts schlängelnde, hypnotisierende, geradezu liebreizende „Not Talking“ erfährt im Mittelteil durch eine kurzfristig ausfransende Fuzz-Gitarreneinlage eine leicht schräge Tendenz. Wie ein schillernder Indie-Dream-Pop-Song auf nahezu nervtötende Art dekonstruiert wird, zeigen Penelope Isles mit „Underwater Record Store“, nur um anschließend im schönsten Beach-House-Dreampop bei „Three“ zu versinken, der aber für eine dreiviertel Minute im Psychedelic-Prog-Rock untertaucht.

Dramatik und Versponnenheit

Einschmeichelnden Indie-Pop mit Ohrwurmcharakter gelingt ihnen mit dem Opener „Chlorine“ und auch „Round“ profitiert vom fluffigen und leichtfüßigen Sound. Herrlich versponnen kommt „Looking For Me Eyes First“ daher, während „Cut Your Hair“ auf Dramatik setzt. Gewaltig das siebenminütige „Gnarbone“, dem das knackige „Leipzig“ folgt. Im abschließenden „Through The Garden“ begnügen sich die Wolters & Co. mit einem schmachtend-liebevollen Dream-Pop-Song. Ein feines Debütalbum.

„Until The Tide Creeps In“ von Penelope Isles erscheint am 12.07.2019 bei Bella Union / PIAS (Beitragsbild: Pressefoto).   

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