Pauls Jets, die derzeit coolste Wiener Indie-Band, bringt ihre Hamburger Fans in der Molotow-SkyBar in Feierlaune
Die Qualität ihrer Songs verlangt zwar schon längst nach mehr Publikum und größere Venues, aber noch spielen Pauls Jets in der SkyBar des Molotow. Und das hat natürlich was, denn die SkyBar ist beim Auftritt der Wiener Indie-Band am 13.05.2022 gemütlich voll besetzt und die Stimmung prächtig. Und zwar schon beim Support-Gig der Hamburger Band Deep Dyed. Das 2019 gegründete Quartett, das wir bereits mit einem Song des Tages vorgestellt haben, nutzt die Gunst des Heimspiels vor zahlreichen Fans und lässt diese lautstark jubeln. Der Psychedelic-Pop-Rock von Sängerin und Gitarristin Aylin Sengül, Sänger und Gitarrist John Hintz, Bassist Hauke Seibt und Schlagzeuger Lukas Tietkens gleitet manchmal in liebliche Indie-Pop-, und manchmal in wilde Schrammel-Rock-Gefilde. Ein hingebungsvoller Gig einer aufstrebenden jungen Band.
Pauls Jets grooven
Ihr im Februar veröffentlichtes und von uns an dieser Stelle rezensierten Album „Jazzfest“ promotet anschließend Pauls Jets. Es ist nach „Alle Songs bisher“ (2019) und dem in Corona-Zeiten leider nicht genug gewürdigten „Highlights zum Einschlafen“ (2020) bereits das dritte Werk der Österreicher in drei Jahren. Und wohl ihr bestes. Indie-Pop-Rock, Grunge, Post-Punk, Krautrock, NDW, die Einflüsse der Jets sind vielschichtig, ihre Kompositionen mal harmonisch, mal artifiziell. Was sich bereits zu Beginn mit „Diese Villa ist verlassen“ und „Jazzfest“ manifestiert. Aber sie grooven auch, die Jets, bestehend aus Sänger und Gitarrist Paul Buschnegg, Bassistin und Sängerin Romy Jakovcic, Schlagzeuger Xavier Plus und Keyboarder und Perkussionist Kilian Hanappi. „Therapie“ ist so ein wüst pulsierender Tanzflächenfeger aus New Wave und Indie-Rock.
Wiener Zeltfeststimmung
Spätestens bei „Lazy Generation“ sind die ersten beiden Reihen vor der Bühne von ausdrucksstark tanzenden Ladies okkupiert, die den Rest des Konzerts mal so richtig abfeiern. Völlig zu Recht bei der Zeltfeststimmung von „Flieger“, beim hymnischen Indie-Rock von „Die Häuser schauen schief aus“ bis hin zum grandiosen Grunge-Finale von „22703“. Das Quartett weiß, seine kompositorischen Qualitäten live mühelos umzusetzen. Pauls Jets reißen ihre Hamburger Fans mit, und wer kann schon der liebreizenden Melodie von „Baby“ widerstehen? Majestätisch beenden sie das Konzert mit „Die dunklen Prinzessinnen der Nacht“ samt umjubeltem Harp-Einsatz. Am 16. September treten Pauls Jets tatsächlich in einer größeren Location auf, dann als Support von Isolation Berlin im Mojo Club. Früh da sein lohnt sich also, denn dann ist die derzeit coolste Wiener Band wieder zu Gast in Hamburg. Sollte man nicht verpassen.
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