Pathos Legal: Der Aufenthalt unter der schwebenden Last ist verboten

Pathos Legal credit Samira Ramic

Impressionistischer Songwriter-Art-Pop des Frankfurter Duos Pathos Legal

Wenn die menschengemachte Welt fast zum Erliegen kommt, sich alles nur noch um ein Thema dreht und viele zwangsläufig mehr Zeit zu Hause verbringen, braucht es  nur noch den richten Soundtrack für diese Stunden. Nein, bei „Der Aufenthalt unter der schwebenden Last ist verboten“ handelt es sich nicht um Muntermacher-Songs in Corona-Krisenzeiten. Aber Musik zur Entschleunigung, Musik zur inneren Einkehr, Musik für die Pause im Leben, Musik für den persönlichen Lockdown, das bieten Pathos Legal auf ihrem neuen Album.

Pathos Legal drücken die Reset-Taste

Pathos Legal Der Aufenthalt Albumcover

Nichts leicht Bekömmliches, nichts für Zwischendurch, kein uns die Ohren vollkleisternder Mainstreampop ist auf dem vierten Album des Frankfurter Duos zu hören. Aber feinsinnig verwobener Songwriter-Art-Pop, für den man sich Zeit und Muße nehmen darf. „Es geht um das Gewicht der Gedanken und die Frage, was kann bleiben und was muss oben raus? Ich glaube, mit dem Bedürfnis, den Reset-Button zu drücken und den Kopf klar zu bekommen, sind wir in einer zunehmend erschöpften Gesellschaft nicht allein“, sagt Texterin und Sängerin Alexandra Helena Becht über die Thematik der neuen Songs. Gemeinsam mit ihrem Partner, Komponisten und Produzenten Berkant Özdemir hat sie sieben Tracks (und zwei Zwischenspiele) für „Der Aufenthalt unter der schwebenden Last ist verboten“ eingespielt.

Cineastisch-orchestraler, aber zurückhaltend-schwermütiger Pop

Berkant Özdemir fängt die poetischen Texte Bechts in zumeist auf zarte Pianoklänge basierende Arrangements auf, die gelegentlich orchestrale Gefilde erreichen, ohne in Opulenz und Pomp zu waten. Cineastisch-orchestral, ja, doch immer zurückhaltend und schwermütig wie in „Der Wal in der Suppe“ oder „Die Sorgfalt in Worten“. Pathos Legal bringen ihre Songs zum Schweben, „Depressive Wecker“ dient hier als schönes Beispiel, aber auch der bei Sounds & Books bereits als Song des Tages vorgestellte Titeltsong. Impressionistische, hingetupfte, filigrane Klänge. Am Ende, in „Weniger“, wenn Becht die Zeilen „Hast du mal darüber nachgedacht, weniger und leichter zu sein, und irgendwie aufgeräumt“ singt, unterstreicht sie ihre Aussage nach dem Bedürfnis vieler, den „Reset-Button zu drücken“. Mit diesem Album gelingt Pathos Legal dieses Ansinnen  ganz vorzüglich.

„Der Aufenthalt unter der schwebenden Last ist verboten“ von Pathos Legal erscheint am 10.04.2020 und ist digital erhältlich. (Beitragsbild von Samira Ramic)

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