Oska: My World, My Love, Paris – Albumreview

Oska by Hanna Fasching

Mit ihrem sehr schönen Songwriter-Indie-Pop versüßt uns die Wiener Musikerin Oska alle noch so trüben Tage

Wer Oska im Herbst 2021 noch nicht wirklich kannte, stieß vielleicht durch die Nominierung zum Anchor-Award beim Reeperbahn Festival in Hamburg auf den Namen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die österreichische Songwriterin ihre EP „Honeymoon Phase“ sowie erste, auf ihr nun erscheinendes Debütalbum verweisende Singles veröffentlicht. Die in Niederösterreich aufgewachsene und in Wien – wo sie Pop- und Jazzgesang studierte – lebende Musikerin gehört zweifellos zu den sogenannten „artists to watch“, auch wenn der Nachwuchs-Preis bei Reeperbahn Festival schließlich an die britische Band Yard Act ging, die unlängst mit „The Overload“ debütierte.

Elegant arrangierte Songs

Oska My World, My Love, Paris Cover Nettwerk

Bürgerlich als Maria Burger auf die Welt gekommen, benannte sie sich nach ihrem Bruder Oskar, ein Zeichen für die Wichtigkeit des Themas Familie auch in ihrem künstlerischen Leben. So hat Maria Burger den von uns als Song des Tages vorgestellten Vorabtrack „Crooked Teeth“ ihren vier Geschwistern gewidmet, die Freunde auf tragische Weise verloren haben. Familie, Geschichte, Liebe, Verlust sind Oskas Topoi, die sie in feinfühlige Songwriter-Indie-Pop-Melodien bettet. Diese sind zweifelsfrei überaus elegant arrangiert und mit ihrer angenehm-zurückhaltenden Stimme wickelt uns Oska mühelos um den Finger. Nachdenklich-melancholische Töne dominieren zwar das Album, doch erlaubt sich Burger auch Uptempo-Indie-Pop-Songs wie die aktuelle Single „Mona Lisa, A Girl’s Best Friend“, für den ihre verstorbene Hündin Mona Pate stand. Auch „Starstruck“ besitzt viel Pop-Appeal, vernachlässigt die Folk-Note jedoch nicht. Die Folkseite ihrer Kompositionen erstrahlt indes in den von traurigen Streicherklängen begleiteten „Helplessly Hoping“ und „Hallucinating“.

Oska zwischen Phoebe Bridgers und Adrianne Lenker

Oska findet sich mit „My World, My Love, Paris“ geradezu mühelos zwischen den Indie-Größen Phoebe Bridgers und Adrianne Lenker (Big Thief) wieder. Und die verträumte Unbeschwertheit von „Woodstock“ – inspiriert vom Foto des in die Decke gekuschelten Liebespaars beim berühmten Festival von 1969 – hat natürlich das Potential für einen großen Hit. Und wer sich nicht in das lässige, an Amy Macdonald erinnernde „Lousy T-Shirt“ verliebt, dem ist kaum mehr zu helfen. Diese sehr, sehr schöne Musik versüßt einem alle noch so trüben Tage.

„My World, My Love, Paris“ von Oska erscheint am 25.02.2022 bei Nettwerk. (Beitragsbild von Hanna Fasching)

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