Die britische New-Wave-Electro-Synth-Pop-Band OMD präsentiert beim Konzert im Hamburger Stadtpark ihre unvergessenen Hits aus den 80er-Jahren
Bei Temperaturen von noch fast 30 Grad betreten OMD (Orchestral Manoeuvres In The Dark) um 20.30 Uhr die Stadtpark-Open-Air-Bühne. Der Wettergott meint es wie so oft in diesem Jahr gut mit den Besuchern der Hamburger Stadtpark-Konzerte. Und erneut strömen nahezu 4000 Menschen in die fast ausverkaufte Arena, um am 03.08.2022 die britische New-Wave-Electro-Synth-Pop-Band live zu erleben. Wie einige andere diesjährige Stadtpark-Konzerte sollte der OMD-Auftritt der „Greatest Hits“-Tour bereits vor zwei Jahren stattfinden. Mit pandemischer Verspätung also holen OMD das Konzert zur 2019 veröffentlichten Greatest-Hits-Sammlung „Souvenir“ nach.
Der OMD-Überhit „Maid Of Orleans“
40 Songs befinden sich auf der Doppel-CD, alle zu spielen hätte den Rahmen gesprengt, aber fast die Hälfte davon präsentiert das Quartett, bestehend aus den beiden Gründungsmitgliedern Andy McCluskey und Paul Humphries, sowie Keyboarder und Saxophonist Martin Cooper und Schlagzeuger Stuart Kershaw in den folgenden leider nur knapp 90 Minuten. Ja, sie hatten zahlreiche Hits, damals in den 80er-Jahren. Und mit „Maid Of Orleans“ auch einen Über-Hit und die einzige Nummer 1 in Deutschland. 1982 einer der wohl meistgespielten Lieder von deutschen Radiostationen. Ihren erfolgreichsten Titel platzieren OMD als ultimativen Zwischenhöhepunkt ziemlich mittig des Konzerts und auch in der sommerlichen Abendwärme Hamburgs verursacht die prägnante Keyboardmelodie pure Gänsehaut. Kann man zu „Maid Of Orleans“ herrlich schwelgen, so verbreiten all die anderen Hits nostalgische Ü50-Partystimmung. Und die entwickelt sich gar prächtig.
Weitere catchy OMD-Hits
Animiert von Frontmann, Sänger und Bassist Andy McCluskey, der bis auf wenige Ausnahmen fast durchgehend in Bewegung bleibt, tanzen, hüpfen, springen, klatschen oder schwenken die Fans mit erleuchteten Handys die Arme. Die Band spielt ihre Songs praktisch originalgetreu ohne größere Schnörkel. Und die Catchyness von „(Forever) Live And Die“, „If You Leave“, „So In Love“, „Pandora’s Box“, „Dreaming“ oder „Locomotion“ funktioniert auch im Jahre 2022 immer noch erstaunlich gut. Die überaus sympathische Formation und das Publikum verbreiten gleichermaßen gute Stimmung, die beim Fan-Chor von „Sailing On The Seven Seas“ ein weiteres großes Highlight erfährt.
Eine immer noch anhaltende Weltkarriere
Andy McCluskey gibt sich den ganzen Abend über volksnah und parliert häufig in deutscher Sprache („Seid ihr jetzt müde?“ – „Nein“ – „Scheiße“). Der OMD-Auftritt im Hamburger Stadtpark macht einfach wahnsinnig viel Spaß und es hätte noch locker eine Stunde weitergehen können, denn mindestens „Genetic Engineering“, „Telegraph“ und „Secret“ fehlen von den bekannten Songs auf der Setlist. Zum Schluss spielen sie mit „Electricity“ einen 1976 komponierten, „fucking schnellen“ Song. Damals waren McCluskey und Humphries 16, bzw. 15 Jahre jung und von der bemerkenswerten, immer noch anhaltenden Weltkarriere nur noch wenige Jahre entfernt. 46 Jahre später machen sie immer noch sehr viele Menschen sehr glücklich. Mehr kann man nicht erwarten.
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