Olympia 2024 in Paris und der Berlin-Marathon

Der Sport im Vordergrund: Olympia 2024 in Paris passiv vor dem Fernseher und die aktive Vorbereitung auf den Berlin-Marathon

von Gérard Otremba

Die Olympischen Spiele waren schon immer mein persönlicher sportlicher Höhepunkt vor dem Fernseher. Seit 1984 in Los Angeles verfolge ich das Treiben der besten Sportler aus aller Welt bei ihrem alle vier Jahre stattfindenden Großereignis. Früher musste sich Olympia meine Sportliebe noch mit Fußball-Welt- und Europameisterschaften teilen, doch längst liegen die zweieinhalb Wochen der anderen Sportarten im Sommer in meiner Gunst weit vorne. Okay, Fußball ist zwar Bestandteil der Olympischen Spiele, spielt für mich aber eine sehr untergeordnete Rolle.

Der Beginn von Olympia 2024 in Paris

Olympia 2024 in Paris begann aus deutscher Sicht – sportlicher Patriotismus gehört dazu und sollte niemals mit Nationalismus verwechselt werden – noch vor der offiziellen Eröffnung mit einer fahrigen Vorstellung der Handball-Damen, die einen Vier-Tore-Vorsprung in der zweiten Halbzeit (18:14) unnötig und nervös vergeigten und so knapp wie überraschend gegen Südkorea verloren. Die Fußball-Damen hingegen meisterten ihren Auftakt mit einem 3:0 über Australien mehr als souverän. Das erste Olympia-Wochenende verbrachte ich in Nürnberg, die Review über das AC/DC-Konzert auf dem Zeppelinfeld hatte Vorrang, der länger geplante Besuch eines guten Freundes sowie gemeinsames Streifen durch Nürnberg beim dortigen Bardentreffen war wichtiger. So zwar die erste Goldmedaille durch Schwimmer Lukas Märtens über die 400 Meter verpasst, doch konnte ich das tolle 3:2 der Volleyballer gegen die favorisierten Japaner bejubeln.

Olympia 2024 und die Marathon-Vorbereitung

Am Montag durch eine Zugverspätung prompt das Gold durch den siegverwöhnten Vielseitigkeitsreiter Michael Jung nicht live sehen können, aber Jung gewinnt in vier Jahren bestimmt noch sein viertes Olympia-Einzelgold. Dienstag dann endlich der erste richtige Tag bei Olympia 2024 in Paris für mich. Natürlich übe ich meinen Job für Sounds & Books auch während der Olympischen Spiele noch aus, jedoch etwas reduziert, stattdessen gibt es zeitweise diese Olympia-Berichterstattung, damit auch der integrierte Blog mal zum Einsatz kommt. Und nicht nur das, gleichzeitig läuft meine Vorbereitung auf den Berlin-Marathon 2024 nun auf volle Touren, nachdem mich Verletzungen und ein grippaler Infekt zuletzt an einem vernünftigen Training gehindert haben. Flugs also noch eine Tempointervall-Einheit eingestreut, bevor es mittags mit Volleyball weiterging.

Immer ein Olympia-Highlight: Volleyball

Erneut ein grandioses Match der deutschen Mannschaft, die ein 0:2-Satzrückstand noch drehen konnte, um dann doch im Tie-Break zu unterlegen. Schaut mehr Volleyball, der für mich schönste Mannschaftssport. Ich liebe ihn sehr. Ähnlich nervenaufreibend kann Basketball sein. Nach dem souveränen ersten Sieg gegen Japan am Samstag folgte ein doch zäher Kampf der Sensationsweltmeister gegen Brasilien, Hauptsache gewonnen, aber im letzten Vorrundenspiel gegen Frankreich muss eine Steigerung her, um den Gruppensieg einzutüten.

Olympia 2024, Mittwoch, 31.07.

Der Mittwoch begann direkt um 8 Uhr mit dem Triathlon der Damen. Und während die deutschen Starterinnen Lisa Tertsch und Laura Lindemann jeweils in aussichtsreicher Position liegend auf der nassen Radstrecke stützten, trainierte ich gleichzeitig 90 Minuten auf der Radrolle vor dem Fernseher. Schade um die Triathletinnen, die ihre durch die Fauxpas entstandenen Rückstände im Laufen natürlich nicht mehr kompensieren konnten, aber tapfer kämpften und noch die Top-Ten erreichten. Der Vormittag war Olympia pur. Viel los und ständige Schauplatzwechsel bestimmten den Zeitablauf. Hier die Mädels beim Beachvolleyball, dort das um einen Tag verschobene Triathlon-Rennen der Herren, zwischendurch in die Halle zu den bisher so glänzenden Handballer, die jedoch gegen Angstgegner Kroatien wieder einmal den Kürzeren zogen. Der Einzug in Viertelfinale sollte aber noch möglich sein, obwohl mit Spanien und Slowenien harte Brocken folgen.

Das letzte Spiel von Angelique Kerber

Und es gab Medaillen, jeweils Silber für Judoka Miriam Butkereit und Slalom-Kanu-Canadierin Elena Lilik sowie Bronze für den Doppelvierer der Damen im Rudern. Super Leistungen. Die zeigten auch Tennisstar Angelique Kerber und Tischtennis-Routinier Dimitrij Ovtscharov trotz der bitteren Niederlagen. Kerber lieferte in ihrem allerletzten Spiel einen großen Kampf und musste sich erst im Tie-Break des letzte Satzes der Chinesin Zhen Qinwen geschlagen geben. Sehr schade, ich hätte Kerber einen Medaille zum Karriereende sehr gewünscht. Ein irres Match lieferte auch Ovtcharov gegen den 17-jährigen französischen Wunderknaben Felix Lebrun. Einen 0:3-Satzrückstand (alle denkbar knapp verloren) zum 3:3 ausgleichen, doch das Quentchen Glück fehlte am Ende gegen den Lokalmatadoren.

Bronze im Schwimmen

Am Abend noch schnell rüber in den Stadtpark, um das Konzert von Nick Mason’s Saucerful Of Secrets fotografisch festzuhalten, danach weiter Olympia 2024 in Paris mit einen starken 4:1-Sieg der deutschen Fußballerinnen gegen Sambia sowie eine grandiosen Bronzemedaille von Schwimmerin Isabel Gose über die 1500 Meter mit neuem deutschen Rekord beim achten Olympiasieg der Amerikanerin Katie Ledecky. Klasse! Ebenfalls klasse ihr Kollege Josha Salchow, der sich als erster Deutscher seit 32 Jahren für ein Finale über die 100 Meter Freistil qualifizieren konnte und dort mit persönlicher Bestzeit, deutschem Rekord und Platz 6 ablieferte. Der Chinese Pan Zhanle verbessert seinen eigen Weltrekord. Okay, Chinese? Schwimmen? Doping? Steht alles im Raum, überlasse ich aber jetzt anderen. Und was sonst noch? Die Hockey-Teams gewinnen und Alexander Zverev kommt eine Runde weiter. Passt und kann morgen gerne so weitergehen.

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