Exzellenter Americana-Sound zum Träumen
von Gérard Otremba
Ursprünglich begann Michael Simone, Komponist, Sänger und Gitarrist der Band Ocean Carolina seine Musikkarriere in North Carolina, längst jedoch ist er New York City beheimatet. Mit Maudlin Days ist nun, nach dem Debüt All The Way Home, das zweite Album von Ocean Carolina erschienen und es verwundert nicht, dass ausgerechnet Jon Graboff das Album produzierte und als Bandmitglied Gitarre spielte, veredelte er doch als Pedal Steel-Gitarrist einst mit The Cardinals diverse Platten von Ryan Adams. Und dessen Geist atmet Maudlin Days von der ersten bis zur letzten Sekunde. Mit Graboff sowie Alex Cox am Bass, Tony Leone am Schlagzeug und Dave Wanameker an der Gitarre hat Michael Simone ein exquisites Musik-Quartett als Unterstützung für Maudlin Days gefunden, ein Album, das durch zwölf traumhaft schöne Americana-Songs besticht. Der Longplayer verströmt einen mit dem West-Coast-Rock der 70er Jahre gepaartes Americana-Flair, durchtränkt mit reichlich Melancholie, wie „Words“, „Cry Baby Cry“, „Summersmile“ und auch „Yer Feet“ (letzteres trotz markanter, nach Neil Young klingender Gitarrensoli) vortrefflich beweisen. Auch im abschließenden „Someday Soon“ ist die sehnsüchtige Note verankert und schwebt traumverloren durch Raum und Zeit. Die Songs auf Maudlin Days machen es sich in einem Laid-Back-Midtempo gemütlich, das zum Träumen einlädt, ob beim Opener „All I Can Do“ oder während der sanften Songwriter-Perlen „Once You’ve Done Me Wrong“ und „Don’t Carry On“. Mit „If It Burns Out Bright“ und „Something“ verfügen Ocean Carolina über zwei rockigere Varianten ihres Americana-Sounds und mit „Nobody Wants To Cry“ das nötige Pathos. Maudlin Days von Ocean Carolina ist eine exzellente Americana-Platte, die zwischen Ryan Adams, Israel Nash und Neil Young changiert.
„Maudlin Days“ von Ocean Carolina ist am 30.06.2015 bei Old Hand Record Company erschienen.