NOFX: Single Album – Albumreview

NOFX credit Jonathan Weiner

NOFX lassen den Funpunk hinter sich, und genau das macht wahnsinnig viel Spaß

Funpunk ist ein fieses Genre. Und ein Label, mit dem NOFX lange leben mussten. In der Tat hatten sie schon immer Humor, sie darauf zu beschränken war jedoch immer schon falsch. Im Laufe ihrer 14 Studioalben umfassenden Karriere haben die Band und ihre Mitglieder sämtliche Höhen und Tiefen durchlebt. Inzwischen genügt ein Blick die gezeichneten Gesichter, um die Schwere der Erfahrungen zu erahnen.

Ein Moll-Sog von fast sechs Minuten Länge

NOFX Single Album Cover Fat Wreck

Das Leben hat auch die Musik des Quartetts verändert. Fun haben sie immer noch. Aber wie noch nie stellen sich NOFX auf „Single Album“ auch ernsteren Themen. Es sei eine düstere Platte geworden, ließ Fat Mike schon vor Release wissen. Bestes Beispiel ist der Opener „Big Drag“: Das Stück verzichtet auf gängige Strophe-Bridge-Refrain-Struktur, ist stattdessen ein einzelner Moll-Sog mit fast sechs Minuten Länge. Am Ende wiederholt Fat Mike immer wieder den Satz „Nothing is ever gonna change, nothing will ever be ok“. Keine Erlösung. Und doch befreiend.

NOFX haben das Spielen erlernt

Im weiteren Verlauf folgen die üblichen musikalischen Ausflüge in Reggae („Fish In A Gun Barrel“), Folk („Your Last Ressort“) und Speedpunk („I Love You More Than I Hate Me“). Was dabei auffällt: NOFX haben das Spielen gelernt. Fast schon filigran klingt das alles – und es tut dem Gesamtsound gut. Stücke wie „Fuck Euphemism“ und das schon erwähnte „Fish In A Gun Barrel“ hätte der Vierer so vor Jahren niemals spielen können. Die Evolution der Band lässt sich auch an „Linewlium“ ablesen, einer Neuinterpretation von „Linoleum“.

NOFX haben den Funpunk hinter sich gelassen. Und genau das macht wahnsinnig viel Spaß.

„Single Album“ von NOFX erscheint am 26.02.2021 bei Fat Wreck. (Beitragsbild von Jonathan Weiner)

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