Viel Emotion und Weltschmerz auf dem Debütalbum von No Body, der neuen Indie-Rock-Band von Aydo Abay
von Jens Krüger
Die Geschichte könnte schöner nicht sein: Ein Wuppertaler Homeproduzent schreibt Ex-Blackmail-Ikone Aydo Abay über den Facebook-Messenger an. Seine Bitte: Aydo Abay möge über zwei seiner Instrumentals singen. Dessen Stimme würde so schön passen. Der sagt zunächst ab. Doch die Songs zirkulieren offensichtlich weiter in Abays Hinterkopf – schließlich schlägt der vor, doch gleich eine ganze Platte aufzunehmen. Der Name des Homeproducers ist Sascha Wiercinski, bis dato musikalisch unterwegs unter dem Namen Old Nobody. Das „Old“ wurde für das nun vorliegende Projekt „No Body – Loves You“ gestrichen – starke Bandname/Titel-Kombi im Übrigen.
Album mit enormer Dichte
Schon beim ersten Durchlauf fällt auf: Für eine Trio-Besetzung hat
dieses Album enorm Dichte, was an der exzessiven Verwendung von Reverb-getränkten Flächen und Synth-Sounds liegt. Hypnotisch, spacig, düster, schräg – ich würde „Loves You“ beschreiben als traurig-apokalyptischen Wave-Indierock mit einer Prise Goth. Aydo Abays elegische, über dem düsteren Fundament flirrende Stimme passt dazu natürlich prima. Das Cover zeigt eine ziemlich hoffnungslose biblische Szene, die die Stimmung perfekt einfängt (cooles Artwork by the way). Ich persönlich fühle mich nach den ersten Klängen („0101“) audiovisuell in die Kälte und Einsamkeit des Alls eines Weltraumepos geschossen. Mit deutlich unsicherem Ausgang für den Protagonisten.
Der No-Body-Weltschmerz
„Out On Crystal“, eine der Single-Auskoppelungen, kommt an zweiter Stelle und ist definitiv einer meiner Favoriten. Überhaupt gefällt mir No Body immer dann am besten, wenn flottere Schrammelgitarren eingestreut werden, wie auch bei „The Hideo…