Nikki Lane: Denim & Diamonds

Nikki Lane credit Jody Domingue

Mit ihrem neuen Album „Denim & Diamonds“ befindet sich Nikki Lane in der Nachbarschaft von Sheryl Crow, Stevie Nicks oder Loretta Lynn

Das vierte Album der „Highway Queen“ Nikki Lane beginnt nicht wie ein typisches Country & Western-Album, noch nicht mal wie ein sogenanntes Outlaw-Country-Album. „First High“ paart Lanes erzählende Stimme mit einem lässigen Bass-Rhythmus, bevor der Rest der Band einsteigt und Kneipenatmosphäre verbreitet. Stones-artige Gitarrenlicks untermalen den Song, in dem Lane dankbar ist wieder Tourluft zu schnuppern und den Kicks von Damals nacheilt. Bei aller Liebe zu Hank Williams oder der live von ihr bereits gecoverten Jessi Colter ist der Rock’n’Roll elementarer Bestandteil in Werk wie Attitüde von Nikki Lane, die nebenbei einen Vintage-Klamottenladen betreibt, in dem Dan Auerbach (The Black Keys) sie einst entdeckte. Nur folgerichtig, auch mit Größen dieser Zunft zusammen zu arbeiten.

Unterstützung von Teilen der Queens Of The Stone Age

Nikki Lane Denim & Diamonds Cover New West Records

Josh Homme produzierte „Denim & Diamonds“ und brachte gleich noch ein paar QOTSA-Kollegen mit ins Studio – u.a. den umtriebigen Alain Johannes (Eleven) oder Dean Fertita (Iggy Pop, The Dead Weather). Außerdem sind Musizierende von Autolux oder den Arctic Monkeys am Start. Dass die Platte letztendlich jedoch nicht nach einer fetten Stonerband klingt, liegt am Songwriting Lanes sowie an der Pedal-Steel-Gitarre ihres Begleiters Matt Pynn, der ebenso Miley Cyrus oder Jade Jackson unterstützt. Wie auch an der Nachdenklichkeit, die sich durch das gesamte Album zieht.

Die Künstlerin, die in ihrer Vergangenheit mit doppelbödigem Wortwitz neben expressiven Liveshows punktete, reflektiert nach fünfjähriger (zum Teil Zwangs-)Pause ihr Leben und ihr Umfeld mit anderer Gewichtung als zuvor. Heraus kamen dabei Songs zwischen emanzipatorischer Standortbestimmung („I can buy my own damn denim and diamonds“), retrospektiver Selbst-Analyse („I was born tough, torn up, hardened by time“) und gewonnenen Lebensweisheiten („You gotta do what’s right whether you like it or not“).

Kolleginnen – Props für Nikki Lane

Nikki Lane beschert uns enorm eigenständiges Singer/Songwritertum, welches sich gut in der Nachbarschaft von Sheryl Crow, Stevie Nicks oder Loretta Lynn finden lässt und doch eindeutig nach ihr selbst klingt. Hoffen wir, dass Namen wie Josh Homme auf dem Cover vielleicht ein paar mehr Leute zum Kauf animieren – Props von künstlerischen Größen hat sie inzwischen zur Genüge gesammelt. Selbst Lana Del Rey präsentierte Lanes Song wie Stimme bereits auf ihrer Platte „Chemtrails Over The Country Club“. Wird Zeit, dass der Rest der Welt endlich mit der Anerkennung nachzieht.

„Denim & Diamonds“ von Nikki Lane erscheint am 23.09.2022 bei New West Records. (Beitragsbild von Jody Domingue)

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