Niedeckens BAP: Zeitreise – Live im Sartory

Niedeckens BAP Pressefoto Tina Niedecken

Eine herrliche BAP-Zeitreise mit Wolfgang Niedecken und den Songs der besten Alben „Für usszeschnigge“ und „Vun drinne noh drusse“

von Gérard Otremba

Im Interview mit Sounds & Books bemerkte Wolfgang Niedecken zur Entstehung des Live-Albums „Zeitreise“, dass beim Spielen der alten Songs bei den BAP-Konzerten nach den Corona-Lockdowns (wie am 05.06.2022 im Hamburger Stadtpark) „ein richtiger Glow über dem Publikum hing“. Und dann habe er sich gefragt, „wie das denn eigentlich wäre, wenn wir mal eine Tour spielen, wo wir nur die Songs von den Alben „Für usszeschnigge“ und „Vun drinne noh drusse“ spielten – oder solche, die noch älter sind?“. Die Deutschland-Tour zum „Zeitreise“-Album folgt dann im Herbst dieses Jahres, aber um die Wirkung schon mal auszuprobieren, gaben BAP schon mal im Dezember 2023 vier Konzerte im Kölner Sartory-Saal, wo zwischen 1980-84 die meisten BAP-Konzerte stattfanden, bevor man aufgrund der

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wachsenden Bekanntheit auch im heimatlichen Köln in die wesentlich größere Sporthalle umziehen musste.

Eng an den Originalen

Niedeckens BAP Zeitreise Live im Sartory Cover

Eine großartige Idee, die Songs ihrer ersten beiden Nummer-1-Alben aus den Jahren 1981/82 bei Konzerten in den Mittelpunkt zu stellen. Und auch noch grandios umzusetzen und in die Gegenwart zu transportieren. Alle 21 Songs also der beiden besten BAP-Alben „Für usszeschnigge“ und „Vun drinne noh drusse“ stehen auf dem Programm der „Zeitreise“ und zumeist halten sich Wolfgang Niedecken (einzig noch verbliebener Musiker aus der BAP-Frühphase), Multi-Instrumentalistin Anne De Wolff, Keyboarder Michael Nass, Bassist Werner Kopal, Schlagzeuger Sönke Reich, Gitarrist Ulrich Rode sowie Saxophonist Axel Müller, Trompeter Benny Brown und Posaunist Franz Johannes Goltz eng an den Originalen. Den Bläsern wird zwar wesentlich mehr Raum zugestanden und der „Wellenreiter“ erschallt nun in einer sanften Reggae-Version, ansonsten, von nuancierten weiteren Veränderungen abgesehen, gerät das Live-Album zu einer herrlich nostalgischen Zeitreise.

Weitere BAP-Klassiker

Jedenfalls für alle, die mit den besagten Alben in irgendeiner Form aufgewachsen sind. Man muss beim Hören von all den unverwüstlichen Hits wie „Verdamp lang her“, „Zehnter Juni“, „Krtistallnaach“ und „Jupp“ schon verdammt schlucken. In erster Linie, weil das alles schon über vierzig Jahre her ist. Und wer bei „Fuhl ahm Strand“ und „Do kanns zaubre“ keine Tränen verdrückt, dem ist auch nicht zu helfen. BAP spielen die beiden Alben nicht chronologisch am Stück und verzücken mit noch weiteren Klassikern wie „Anna“, „Ne schöne Jrooß“ und „Nemm mich met“. Mit dem Backkatalog in Würde altern. Wolfgang Niedecken und BAP machen es vor. Herzlichen Dank für diese grandiose Zeitreise.

„Zeitreise – Live im Sartory“ von Niedeckens BAP erscheint als 3CD und 4LP am 26.04.2024 bei Vertigo / Universal Music. (Beitragsbild von Tina Wunderlich)  

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