Nick Mason’s Saucerful Of Secrets live in Hamburg 2024

Nick Mason's Saucerful Of Secrets live Hamburg 2024 Stadtpark Otremba Sounds & Books

Schlagzeuger Nick Mason führte mit seiner Band am 31.07.2024 das Pink-Floyd-Frühwerk im Hamburger Stadtpark auf

Text von Sebastian Meißner, Fotos von Gérard Otremba

Die größeren Hits, wenn man diesen Begriff für die Songs von Pink Floyd überhaupt verwenden mag, schrieb die Band nach dem Ausstieg von Syd Barrett. Doch er war es, der der Band schon früh ihre einzigartige DNA verlieh und damit das Fundament ihres späteren Weltruhms legte. Mit ihm entstanden die Alben „The Piper A The Gates Of Dawn“ und eben „A Saucerful Of Secrets“ – von denen nicht wenige behaupten, es seien die besten, die Pink Floyd je aufgenommen haben.

Pink-Floyd-Verehrer

Live zu hören waren die Songs der beiden Alben aber nur selten. Roger Waters und David Gilmour spielen lieber die großen, massenkompatibleren Sachen. Anders Nick Mason. Er tourt inzwischen seit rund fünf Jahren mit einer eigens dafür zusammengestellten Truppe, um das Frühwerk auf die Bühne zu bringen. An seiner Seite stehen mit

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Dom Beken, Lee Harris, Gary Kemp und Guy Pratt exzellente Mitstreiter und Pink Floyd-Verehrer. Entsprechend umwerfend sind die Shows. An diesem Mittwochabend im nicht ganz ausverkauften Hamburger Stadtpark spielen Mason & Co. genau 18 Songs, nach dem zwölften unterbrochen von einer rund 20-minütigen Pause. „Astronomy Domine“, „Arnold Layne“ und „See Emily Play“ machen die Begrüßung. Dann folgt mit „Remember Me“ eine Rarität. Der Song lag nur als Demo vor. Barretts Stimme wurde isoliert und die Band begleitet diese live. Das erste Mal Gänsehaut.

Der charmante Nick Mason

Der Sound ist umwerfend, die Band unglaublich eingespielt. Und die Songs schlicht zeitlos. Die absoluten Highlights setzt die Band jeweils ans Ende ihrer zwei Blöcke. „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ am Ende des ersten Sets ist ein gespenstisches Monster und „Echoes“ am Ende des zweiten Sets ein Freiflugschein. Was diese Songs auslösen, zeigt sich an den Reaktionen im Publikum. Da gibt es die kiffenden Teenager, die wild tanzenden Frauen, zu Tränen gerührte Väter, die von ihren Söhnen liebevoll im Arm gehalten werden. Dabei hat die Show nichts Nostalgisches, nichts Sentimentales. Nick Mason, der charmant und bescheiden durch die Show moderiert, ist nicht gekommen, um von damals zu erzählen, sondern davon, was diese Songs noch heute geben können.

Eine fulminante Show

Und wenn er im Intro zu „One Of These Days“ hinter seinem Schlagzeug sitzt und seinen Blick durchs Publikum streifen lässt, kann man nur erahnen, was diese Musik in ihm auslöst. Das Set endet mit – na klar – „A Saucerful Of Secrets“. Es ist der fulminante Abschluss einer fulminanten Show. Pink Floyd haben ihr eigenes Genre geschaffen. Musik geschrieben, die größer ist als sie selbst und die überdauern wird. Das Leben ihrer Schöpfer wie das ihrer ersten Hörerinnen. Sie aufgeführt zu bekommen, ist ein Privileg und eine Naturgewalt.

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