Nathan Ott: Continuum

Nathan Ott Credit Norbert Gutier

Nathan Otts Musik umhüllt, trägt und beruhigt. Sie lässt einen in eine Klangwelt eintauchen, die ohne Worte auskommt und allein durch Töne ihre Magie entfaltet.

von Mia Lada-Klein

Nathan Ott ist ein Musiker, der sein Instrument nicht nur spielt, sondern in seiner Essenz erforscht. Auf seinem Album „Continuum“ steht das Schlagzeug im Mittelpunkt, ohne sich dabei in einer bloßen Demonstration technischer Fertigkeiten zu verlieren. Gemeinsam mit seinem Quartett – bestehend aus Sebastian Gille (Saxophon, Klarinette), Christof Lauer (Saxophon) und Jonas Westergaard (Kontrabass) – schafft Nathan Ott ein Werk, das sich fernab herkömmlicher Strukturen bewegt und dennoch eine klare kompositorische Handschrift trägt.

Nathan Ott und sein Solo

Nathan Ott Continuum Cover

Der Beginn des Albums gehört allein Nathan Ott. Die ersten

Minuten sind ein Solo für das Schlagzeug – kein Wirbel, der sich in technischer Virtuosität erschöpft, sondern eine organische Bewegung, ein Pulsieren, das den Raum öffnet für das, was folgt. Erst allmählich treten die weiteren Instrumente hinzu, schichten sich auf, reagieren, kontrastieren. „Continuum“ verlangt Aufmerksamkeit, fordert die Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Hier gibt es keine Melodien, die beiläufig ins Ohr gehen, keine Refrains, die haften bleiben. Was stattdessen entsteht, ist eine Klangwelt, in der die Musik in ihrem ureigenen Fluss existiert.

Nathan Ott und das Gleichgewicht zwischen Struktur und Freiheit

Dieses Album ist keine egozentrische Huldigung des Schlagzeugs, sondern eine wohlüberlegte Balance zwischen Struktur und Improvisation. Nathan Otts Spiel ist präsent, aber nie erdrückend. Die Kompositionen setzen die Drums zwar in den Fokus, lassen aber jedem Instrument seinen Raum. Jonas Westergaards Kontrabass sorgt für ein tiefes Fundam…

Kommentar schreiben