Myrkvi: Reflections – Albumreview

Myrkvi by Melina Rathjen

Spielerisch leichter Folk-Pop des isländischen Musikers Magnús Thorlacius, alias Myrkvi

Magnús Thorlacius heißt der Mann hinter dem Moniker Myrkvi. Der isländische Songwriter hat es in der Musiklandschaft seiner Heimat bereits zu einem gewissen Bekanntheitsgrad geschafft. Als Sänger der Band Vio sorgte er 2014 für Schlagzeilen, als die Formation nur vier Wochen nach ihrer Gründung den „Icelandic Battle Of The Bands“ gewann. Nominierungen als „Newcomer Of The Year“ sowie für das „Rock Album Of The Year“ folgten im selben, respektive nächsten Jahr. Auftritte bei renommierten Festivals im In- und Ausland ließen nicht lange auf sich warten. Mit seinem Projekt Myrkvi verwirklicht Magnús Thorlacius nun die Ideen, die für seine Indie-Rock-Pop-Band Vio nicht zu passen scheinen.

Ein deliziöser Somer-Hit

Diese lassen sich weitestgehend im sonnengetränkten Folk-Pop verorten, der wie frisch von der amerikanischen Westküste zu uns herüberweht. Und diese Musik präsentiert Magnús Thorlacius auf ganz und gar liebenswerte Weise. Sein Amalgam aus Folk-Pop, Americana und Singer-Songwriter-Sound schwelgt in Harmoniesüchtigkeit und changiert zwischen jauchzender Leichtigkeit und sommerlicher Abendmelancholie. Myrkvis Debütsingle „Sé Um Sig“, der einzig auf Isländisch gesungene Song der Platte, erreichte in den heimatlichen Radiocharts als Vorabtrack schon mal den 2. Platz. Ein munteres wie verträumtes, sehr liebreizendes Stück, das von seinen Rhythmuswechseln lebt. Den ebenfalls vorab veröffentlichen Song „Coastline“ schrieb Thorlacius während eines Roadtrips in Australien schrieb. Ein unbeschwerter Shuffle und deliziöser Sommer-Hit mit karibischem Flair.

Myrkvi als Herzensprojekt

Zu einem herrlich nostalgischen Trip gerät „Crossroads“, das sich irgendwo zwischen The Byrds, Fleetwood Mac und The Church einpendelt. Das von Sounds & Books als Song des Tages vorgestellte „Gamechanger“ erfreut mit seinem Honky-Tonk-Piano, den zackig-lieblichen Gitarrenlicks und Myrkvis wärmender und sehnsüchtiger Stimme. Die prägt natürlich das gesamte Album, das mit dem lässigen „Overlooked“ sowie dem rockigen „Ministry Of Love“ weitere Höhepunkte erfährt, und mit dem Nick-Drake-Gedächtnis-Lied „Reflections“ in purer Singer-Songwriter-Manier endet. Für Magnús Thorlacius ist sein Projekt Myrkvi zu einer Herzensangelegenheit geworden, für seine Fans nun sicherlich ebenfalls.

„Reflections“ von Myrkvi erscheint am 30.10.2020 bei s/r. (Beitragsbild von Melina Rathjen)    

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