Mogwai: As The Love Continues – Albumreview

Mogwai by Antony Crook

Überzeugendes zehntes Mogwai-Album

25 Jahre ist es also auch schon wieder her, als Mogwai mit der Single „Tuner“ / „Lower“ debütierten. Die schottische Postrock-Band trieb die Laut-Leise-Dynamik gleich zu Karrierebeginn auf die Spitze. „Tuner“ gänzlich kaum zu hören, „Lower“ umso brachialer und wütender, samt zwei Erholungspassagen. Ein halbes Jahrhundert später ist die Glasgower Formation nun beim zehnten Studioalbum angekommen. Für „As The Love Continues“ wollte das Quartett, bestehend aus Stuart Braithwaite, Barry Burns, Martin Bulloch und Dominic Aitchinson, ursprünglich zum Produzenten Dave Fridmann in die USA zu fliegen. Die Corona-Pandemie machte auch diese Pläne zunichte, so dass sich die Band stattdessen ins ländliche Worchestershire zurückzog, mit Atticus Ross (Nine Inch Nails) und Colin Stetson (Arcade Fire, Bon Iver) zwei Gastmusiker für die Aufnahmen gewann und Fridmann von Übersee aus zugeschaltet agierte.

Mogwai halten den Spannungsbogen hoch

Mogwai As The Love Continues Cover Rock Action Records

Mogwai erfinden ihr eigenes Rad zwar nicht neu, zeigen aber auf „As The Love Continues“ einen Überblick ihres bisherigen Schaffens, gegossen in elf neue Songs. Diese klingen vom ersten Augenblick an vital und halten wie gewohnt den Spannungsbogen auch in den drei siebenminütigen Songs des Albums hoch. Gesungen wird mal wieder herzlich wenig auf der neuen Platte, eigentlich nur bei „Ritchie Sacramento“. Ein strahlender Indie-Pop-Rock-Song mit einer verführerischen und überwältigenden Melodie, von sanfter Ausrichtung in Strophen und Bridge, schwärmerisch und himmlisch im Refrain, als Chartbreaker geeignet für alle Indie-Radiostationen.

Post-Rock mit einem Faible für Psychdelic-Cosmic-Rock

Ihre Definition des Postrock führt Mogwai allenthalben zum an Pink Floyd geschulten Psychedelic-Cosmic-Rock, deutlich erkennbar am crescendo-artigen Closer „It’s What I Want To Do, Mum“. Während „Dry Fantasy“ synthie-verspielt in einen Märchenwald entrückt, bauen Mogwai häufig ihre Art der Wall-of-Sound aus Gitarre, Bass Schlagzeug. Monolithisch in „Drive The Nail“, roh in „Ceiling Granny“ und Stück für Stück in „Pat Sains“. Groß denkt die Band nach wie vor und schenkt uns einige ihrer schönsten Melodien, man höre sich nur das becircende „Supposedly, We Were Nightmares“ mal genauer an. Eine gute Gelegenheit, sich mal wieder fallenzulassen und genießen.

„As The Love Continues“ von Mogwai erscheint am 19.02.2021 bei Rock Action / PIAS. (Beitragsbild von Antony Crook)

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