Miles Kane ist eine wilde Mischung. Irgendwo zwischen Beatles-Charme und Fu-Manchu-Vibe. Er hat den Groove im Blut, den Glam im Blick und den Dreck unter den Fingernägeln.
von Mia Lada-Klein
Miles Kane war schon immer ein Grenzgänger zwischen Stil und einer kleinen Prise Wahnsinn. Charmant wie ein Crooner aus den 60ern, aber mit genug Dreck unter den Fingernägeln, um jedem Indie-Rocker gefährlich zu werden. Auf seinem neuen Album „Sunlight In The Shadows“, produziert von Dan Auerbach (The Black Keys), verbindet er beides zu einem farbenfrohen, psychedelisch angehauchten Rock’n’Roll-Feuerwerk. Zwölf Songs, die gleichermaßen flirten, flackern und fliegen. Und das mit einer Nonchalance, die nur Miles Kane beherrscht.
Miles Kane zwischen Glitzer und Gitarre
Das Album eröffnet mit
„Love Is Cruel“. Und es ist ein Titel, der so bittersüß klingt, wie der Song sich anfühlt. Statt Herzschmerz liefert Miles eine lässige Ode an die Einsamkeit. Groovig, leicht disco-infiziert und dabei überraschend entspannt. Es ist der perfekte Einstieg in ein Album, das sich zwischen zwei Genres nicht entscheiden will.
„Sunlight In The Shadows“, der Titeltrack, bringt knurrende Gitarren ins Spiel. Die Sonne wird schwärzer, der Sound dreckiger. Zwischen Stoner-Vibes und fuzzy Rock’n’Roll wirft Miles Kane einen in eine Zeit zurück, die es so vielleicht nie gab, aber verdammt noch mal besser klingt, als die Gegenwart. Man sieht förmlich, wie die Schlaghosen wehen und der Asphalt flimmert. Nostalgie pur, aber ohne Staub.
Beatles treffen auf Desert Rock
„Without You“ zeigt die sanfte Seite des Briten, melodisch, fast schon zärtlich, mit einem Hauch Beatles-Charme. Ein Song, der zeigt, dass Kane nicht nur den coolen Typen spielen muss, um zu gl…
