Mighty Oaks: Howl – Album Review

Berliner Brüder im Geiste von Mumford & Sons

von Gérard Otremba

Wahrscheinlich kann man sie alle bald wirklich nicht mehr zählen. Bands die im Zuge von Mumford & Sons mit Banjo, Mandoline, akustischen Gitarren und Trommeln durch die Lande ziehen und dem New Americana Tribut zollen. Eine von diesen Gruppen heißt Mighty Oaks und nennt Berlin ihre Heimat. Kennen gelernt haben sich die drei Mighty Oaks-Mitglieder Ian Hooper, Claudio Donzelli sowie Craig Saunders in Hamburg, bevor sie ihren Lebensmittelpunkt in die bundesdeutsche Hauptstadt legten. Ein Amerikaner, ein Italiener und ein Engländer, klingt wie der Beginn eines guten Witzes, doch die drei machen nur Musik und treffen mit ihren Folk-Pop den Nerv der Zeit. Mit den zwei bisher veröffentlichten EPs Driftwood Seat und Just One Day sowie vielen, vielen Konzerten bauten sich die Mighty Oaks eine solide Fanbasis auf, die dafür sorgte, dass das Debütalbum Howl gleich mal in die Top-Ten der deutschen Plattencharts stürmte. Es verwundert nicht, denn die zwölf Songs sind fast durchgehend melodiebeseelt und unheimlich eingängig komponiert. Locker und leicht verdaulich, mit Handclapping und Harmoniegesängen, mal voller Euphorie wie in „Brother“, „You Saved My Soul“ oder „Horse“, wo Hooper, Donzelli und Saunders in bester Mumford & Sons-Manier durch den Alternative-Folk preschen, mal verstärkt melancholisch und beschaulich wie in „When I Dream I See“, „Shells“ und „Howl“. Die restlichen Songs von Howl sind nicht minder charmant und besitzen einen freundlichen Kuscheleffekt. Die Mighty Oaks entzücken mit einem ausgeprägten Niedlichkeitscharakter und mutieren somit zu den putzigen kleinen Brüdern von Mumford & Sons.

„Howl“ von Mighty Oaks ist am 28.02.2014 bei Universal erschienen.

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