„Michigander“ ist ein Album für stille Momente, das mit sanften Melodien und nachdenklichen Texten dazu einlädt, in sich zu kehren. Ideal, um in den eigenen Gedanken zu versinken.
von Mia Lada-Klein
Michigander, das Indie-Rock-Projekt von Singer-Songwriter und Multiinstrumentalisten Jason Singer, feiert mit seinem selbstbetitelten Debütalbum seinen Einstand. Das Album umfasst zwölf Tracks und entfaltet sich als eine atmosphärische Reise durch melancholische Klanglandschaften, die von sanften Melodien und nachdenklichen Texten getragen wird.
Michigander und ihr atmosphärischer Auftakt
Der Opener „Broadcast“ lädt mit leichten Bläserklängen und einem eingängigen Rhythmus zum Verweilen ein. Der Song schafft es, trotz seiner Einfachheit eine warme, einladende Stimmung zu erzeugen, die den Ton für das gesamte Album setzt. Darauf folgt „Emotional“, das den leichten, fast schwerelosen Charakter beibehält und das Thema der introspektiven Leichtigkeit weiterführt. Und so reihen sich auch die weiteren Songs des Albums sanft, still und ruhig aneinander.
Der Sound von Michigander
Michiganders Sound ist eine gelungene Mischung aus Alternative Rock, Indie-Pop und Heartland Rock, gewürzt mit kraftvollen Gitarrenriffs und atmosphärischen Synthesizern. Die Gitarrenriffs sind mal treibend und energetisch, mal zart und schwebend, wodurch sie eine breite emotionale Palette abdecken. Die Synthesizer fügen subtile Texturen hinzu, die den Songs eine Art zusätzlichen Boden verleihen. Immer wieder setzen sich Bläser und Klaviere dezent in Szene, ohne dabei die ruhige Grundstimmung des Albums und der Songs zu stören. Diese Instrumente erscheinen wie kleine Akzente, die den Songs zusätzliche Farben verleihen. Die Tracks fließen sanft dahin, getragen von einer melancholischen Note, die eher zum Innehalten als zum Aufhorchen einlädt.
Obwohl das Album keine herausragenden Highlights im klassischen Sinne bietet, ist es gerade diese Zurückhaltung, die seinen Reiz ausmacht. Die Musik regt zum Nachdenken an, lädt ein, sich in den eigenen Gedanken zu verlieren, und schafft Raum für leise Emotionen. Titel wie „Socialite“ brechen kurzzeitig mit der sanften Dynamik und verleihen dem Album einen Hauch von Dringlichkeit. Aber schnell kehrt das Album danach wieder in ruhigere Gefilde zurück.
Ein gefühlvoller Abschluss
Das Finale „Hair“ rundet das Album mit gefühlvollen Akustikakkorden und persönlichen Lyrics ab: „Dein Haar fällt aus, dein Haar ändert seine Farbe. Ich hoffe, du zweifelst nie daran, wie sehr ich dich liebe.“ Diese Worte spiegeln den intimen Charakter des Albums wider und erklären, warum hier für poppige oder wütende Klänge wenig Platz ist. „Michigander“ präsentiert sich als ein Werk für ruhige Momente, das mit leichten Melodien und tiefgründigen Texten zum Nachdenken einlädt. Ein Album, das sich perfekt eignet, um sich in den eigenen Gedanken zu verlieren.
Das Debütalbum „Michigander“ von Michigander erscheint am 7. Februar 2025 via Totally Normal Records / Thirty Tigers. (Beitragsbild Erick Frost)