Michael Moravek: Lost – Albumreview

Michael Moravek Pressefoto Backseat

Der Ravensburger Musiker Michael Moravek glänzt auf seinem dritten Solo-Album „Lost“ mit geschmeidigen Americana-Songs

„Michael‘s music is beautiful“, sagt Songwriterkollege Mike Scott von den Waterboys über die Musik von Michael Moravek. Dieser Aussage können nur Frevler widersprechen. Bereits als Kopf der Indie-Band Planeausters hat Moravek seine Klasse unter Beweis gestellt, 2017 erschien mit “In Transit (Is What We Are)” dann sein erstes Solo-Album, 2020 folgte das von Herman Melvilles Roman „Moby Dick“ inspirierte, und von Sounds & Books an dieser Stelle rezensierte „November“. Der Ravensburger Songwriter bewundert den Künstler Bob Dylan und liest Lyriker wie Arthur Rimbaud, Jaroslav Seifert und William Blake. Darüber hinaus zeigt es sich angetan von den Büchern der Romanciers Herman Melville, Bernard Malamud, Paul Auster und Fjodor Dostojewskij. Unter solchen Voraussetzungen können doch nur schöne Songs entstehen. 

Michael Moravek zwischen Dirk Darmstaedter und Bob Dylan

Michael Moravek Lost Cover Backseat

Michael Moravek spielte „Lost“ mit seiner Begleitband Electric Travelling Show, bestehend aus William Widmann (Schlagzeug, Percussion, Bass), William Bruce Kollmar (Bass), Ayu Requena Fuentes (Orgel, E-Piano) in Ravensburg unter den Fittichen von Thomas Fuchs ein, gemastert hat es Brian Leach im Joyride Studio in Chicago, Illinois. Die Gastmusiker Troy Brenningmeyer (Lap Steel), Peter Schwaderer (Oboe, English Horn), Herbert Walser (Trompete), Bastian Brugger (Saxophon), Wibke Schaller (Background Vocal) sorgten für weitergehenden Tiefgang in Moraveks Songs. Diese bewegen sich im Singer-Songwriter-Americana-Genre und sind von edler Güte. Moravek besticht durch ein unaufgeregtes Songwriting, seine Liebe zum Detail und einen tröstlich-wärmenden Sound, irgendwo zwischen Dirk Darmstaedter und Bob Dylan.

Geschmeidige und schöne Songs

Viel Sehnsucht, Wehmut und Melancholie liegt in seinen Songs, selbst im vergleichsweise aufbrausenden und orgelgetriebenen „Who To Love“.  Majestätisch gleitet und groovt „Guess I’d Get Along“ dahin, ein vollkommener Americana-Song und der beste „Lost“-Track. Total minimalistisch hingegen das lediglich vom E-Piano begleitete, verträumte „Black Bird“, während „Don’t Go“ mit perkussiven Rhythmuswechseln glänzt und in ein Harp-Solo mündet. Neun sehr geschmeidige und ja, sehr schöne Songs befinden sich auf „Lost“. Man kann Mike Scotts Statement erneut nur zustimmen.

„Lost“ von Michael Moravek erscheint am 06.05.2022 bei Backseat (Beitragsbild: Pressefoto)

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