Wann macht dieser Thom Yorke eigentlich mal ein Päuschen? Den zwei großartigen Alben von The Smile lässt er nun eine Electropop-Kollabo-Platte mit Mark Pritchard folgen.
von Werner Herpell
Schlaf wird überschätzt, scheint sich Thom Yorke seit Jahren zu denken. Denn wenn man auf seine Produktivität nach dem bisher (und womöglich für immer) letzten Radiohead-Album „A Moon Shaped Pool“ von 2016 schaut, dann kann sich dieser geniale englische Musiker eigentlich kaum mehr als vier, fünf Stunden pro Nacht ausgeruht haben.
Zwölf neue Tracks mit einem Synth-Zauberer
Auf „Tall Tales“, einer ambitionierten
12-Track-Kollaboration mit dem britischen Synth-Zauberer Mark Pritchard, ist Yorke schon wieder auf neuem Kurs. Nach dem Neo-Progrock (und vielem mehr) mit Radiohead, dem jazz-infizierten The Smile-Artpop neben Jonny Greenwood und Tom Skinner, weiteren kurzzeitigeren Band-Projekten (z.B. Atoms For Peace) sowie Soundtracks für die Filme „Suspiria“ (2018) und „Confidenza“ (2024) steuert der 56-jährige Multi-Künstler seine typischen Falsett-Vocals nun also zu einem teils dystopischen Electropop bei.
Während man Thom Yorke kaum noch vorstellen muss, ist Mark Pritchard nicht ganz so allgemein bekannt. Mit seinen Projekten Reload, Link und im Produktionsduo Global Communication gilt er als Koryphäe der elektronischen 90er-Jahre-Musik in Großbritannien. 2011 veröffentli…