Marathon beschwören vertraute Bilder und Stimmungen herauf. Ihr Sound wirkt vertraut und bekannt. Doch in den Tiefen scheint ein Potenzial zu schlummern, das darauf wartet, vollends freigesetzt zu werden, aber noch nicht ganz darf.
von Mia Lada-Klein
Marathon sind aus der dunklen Ecke der Amsterdamer Underground-Szene hervorgekrochen. Mit einem hybriden Mix aus Post-Punk, Shoegaze, Indie und Grunge, der sich seinen Weg durch die dichte Wand aus Gitarren und Dissonanzen bahnt. Ihr Debütalbum „Fading Image“ ist genau das, was man von einer Band erwartet, die sich irgendwo zwischen Hoffnungslosigkeit und Hoffnung verliert. Und doch – wie das Leben – bietet es stets eine Chance zum Aufbruch, selbst in den düstersten Momenten.
Marathon und ihr dunkler Einstieg
Bereits der Opener „Out Of Depth“ stellt klar: Hier wird’s düster. Die Basslines sind markant, der Gesang schwer und dunkel. Es ist ein perfekter Start in eine Reise, die sich schon jetzt wie ein düsteres Labyrinth anfühlt. „Gold“ bringt anschließend jedoch eine unerwartete
Sanftheit mit, die den typischen Indie-Rock mit verwaschenen Gitarren und verhallendem Gesang heraufbeschwört. Der sanfte Übergang bleibt jedoch nicht lange bestehen. „For The Better“ katapultiert schnell wieder zurück in die dunkle Ecke. Während eine bedrückende Atmosphäre die Luft zum Schneiden dünn macht.
Ein unnötiges Interlude
Doch nicht jeder Moment auf „Fading Image“ hat die gleiche Durchschlagskraft. „Fall“ – mit nur etwas über zwei Minuten – kommt als Interlude daher, das man sich auch hätte sparen können. „Shot Away“ dreht das Tempo alle…