Madrugada: Chimes At Midnight – Albumreview

Madrugada Fotocredit Knut Aaserud

„Chimes At Midnight“, das neue Album der norwegischen Rock-Band Madrugada, zeugt vor wiedergefundener Spielfreude

Das ist schon ungewöhnlich. Ganze 14 Jahre sind seit dem selbstbetitelten Vorgänger-Album vergangen. Dabei lief es damals richtig gut für die Norweger. Grund war sicherlich und vor allem auch der Tod von Gitarrist und Songschreiber Robert Burås 2007, der die Band in eine schwere Sinnkrise stürzte. Mit Christer Knutsen und Cato Salsa gibt es gleich zweifachen Ersatz – und eine neue musikalische Ausrichtung. An die Stelle der schweren Gitarren ist filigranere Saitenarbeit getreten. Die düster-melancholische Attitüde hat sich die Band aber behalten.

Madrugada spannen weite Bögen

Madrugada Chimes At Midnight Cover Warner Music

Das hört man direkt im Opener „Nobody Loves You Like I Do“, das durchzogen ist von Moll-Akkorden und sehnsüchtigem Gesang von Sänger Sivert Høyem. Das dazugehörige Video ist umwerfend. „Chimes At Midnight“ ist in Summe ein sehr ausgereiftes und durchdachtes Album. Madrugada nehmen sich viel Zeit in ihren Songs, spannen weite Bögen und schmücken opulenter aus als auf ihren früheren Alben. In „Help Yourself To Me“ zum Beispiel gibt es Backgroundgesänge und Streicher. „Imagination“ arbeitet mit allerlei Percussion. In „Empire Blues“ wird gar die Steel-Gitarre bemüht. Im schmerzhaft-schönen „Ecstasy“ singt Høyem dann lange Zeit allein zum Piano.

All das zeugt von wiedergefundener Spielfreude und Selbstvertrauen. Madrugada sind in einem neuen Kapitel ihrer Geschichte angekommen. Das baut klar auf den vorherigen auf, treibt den Plot aber zielstrebig voran. Keine Zeit für Nostalgie mehr. Die Band hat noch was vor. Gut so!

„Chimes At Midnight“ von Madrugada erscheint am 28.01.2022 bei Warner Music. (Beitragsbild von Knut Aaserud)

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