Luke Christopher: TMRWFRVR – Album Review

 

Die Quintessenz der aktuellen Charts

Singer-Songwriter sind in der Pop-Branche keine Einhörner mehr. Aber die eigene Musik auch selbst zu produzieren und dann den passenden Rap-Part zu performen? Nur wenige nehmen ihren Auftritt so umfassend in die Hand wie Luke Christopher. Auf seinem Debüt-Album präsentiert sich der 24-jährige Amerikaner als regelrechtes Ein-Mann-Chart-Kommando. Er hat definitiv verstanden, was aktuell von den Leuten gehört wird und wie man die eigenen Lieder ins Radio bringt. Blind könnte man aus TMRWFRVR einen Song herauspicken und fast jeder von ihnen würde sich ohne Probleme in die aktuelle Mainstream-Radiolandschaft einfügen.

Dabei erinnert Luke Christophers Sound abwechselnd an den verschiedener erfolgreicher Kollegen. Mal klingt er kurz nach Sam Smith (im Intro von „Give Me Your Pain“), dann etwas mehr wie Drake („Higher“), mal nach den Gym Class Heroes („Pretend“) und in einem anderen Song dann doch eher wie John Legend („Waterfalls“). Den größten Anteil hat aber der sehr stimmige Retro-Vibe à la Bruno Mars in Songs wie „Believer“, „Jameson“ oder „Other Beds“. Mit „Selfless“ findet sich lediglich eine wirkliche Hip-Hop-Nummer auf seinem Album. Meistens bewegt er sich eher zwischen R&B und Chart-Pop.

Luke Christopher bedient sich dabei der kompletten Palette aktuell erfolgreicher Chart-Elemente – von Bläser-Einwürfen über Autotune bis zu seinen, besonders gern verwendeten, gesampelten Shouts. Einzig das eigene Profil bleibt auf TMRWFRVR etwas auf der Strecke. So sauber jeder einzelne Song gesungen, gerappt und produziert wurde, fehlt am Ende ein Markenzeichen oder ein klar identifizierbarer, eigener Sound. Auf dem Weg zu Album Nummer Zwei liegt hier die größte Hürde. Hat er seinen Sound gefunden, wird Luke Christopher sicherlich nicht mehr nur kurzfristig in die Hitlisten einsteigen, sondern auch langfristig Ausrufezeichen setzen.

„TMRWFRVR“ von Luke Christopher erscheint am 28.07.2017 in digitaler Form bei RCA/Sony Music.

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