Look Park: Look Park – Album Review

Feinsinniger Folk-Rock-Pop des Fountains Of Wayne-Sängers Chris Collingwood

von Gérard Otremba

Nach zwanzig Jahren als Sänger und Gitarrist bei Fountains Of Wayne geht Chris Collingwood mit Look Park eigene Wege. Gemeinsam mit Bassist Davey Faragher (Elvis Costello, Lucinda Williams) und Schlagzeuger Michael Urbano (Ron Sexsmith, Todd Rundgren) und produziert von Mitchell Froom (Elvis Costello, Crowded House, Suzanne Vega) verlässt Chris Collingwood die eingetretenen College-Indie-Rock-Pfade von Fountains Of Wayne und wendet sich auf dem selbstbetitelten Look Park-Debütalbum einem lässigen und melodiösen Americana-Soft-Rock hin.

Nach der Tour zum letzten Fountains-Album Sky Full Of Holes hat Collingwood mit der akustischen Gitarre, Keyboards und Percussion an neuen Songs gearbeitet und alles aussortiert, das im Entferntesten nach Fountains Of Wayne klang. Übrig geblieben sind zehn fluffige, sehr harmonisch fließende und grazil austarierte Folk-Rock-Pop-Stücke. Beginnt das Album mit „Shout Pt. 1“ geradezu mit einer überbordenden und euphorischen Hymnik, kristallisiert sich „Stars Of New York“ als ein potentieller Hit heraus. Die Melodie einschmeichelnd, zwischen melancholischer Laid-Back-Grandezza und schwebend-abhebenden Keyboard-Flächen changierend. „Stars Of New York“ klingt wie eine Mischung aus America, The Decemberists und Belle & Sebastian. Wer anmutige Ästhetik sucht, wird bei diesem Song definitiv fündig. Entspannt und mit viel Piano-Aplomb geht es mit „Breezy“ weiter, bevor „Aeroplane“ munter im Uptempo vorwärtsgaloppiert.

Chris Collingwoods Stimme erinnert in den Folk-Rock-Pop-Arrangements immer mal wieder an Paul Simon und die schwermütige Ballade „Minor Is The Lonely Key“ könnte auch aus der Feder des großen amerikanischen Songwriters stammen, damals in den 70ern. An dieses Jahrzehnt ist Collingwoods Songwriting geschult und ein Lied wie „I’m Gonna Haunt This Place“ verströmt den Charme eines verspäteten, dezenten Flower-Power-Songs. Die Kompositionen von Look Park setzen auf einen geschmeidigen Flow, mal traurig („Crash That Piano“), mal hoffnungsfroh („Save Yourself“), in den man sich gediegen hineinfallen lassen kann. Sehr angenehm.

„Look Park“ von Look Park ist am 22.07.2016 bei Yep Roc / H’art erschienen.

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