Lo Moon: Lo Moon – Album Review

Lo Moon live in Hamburg Mehr Theater 2017

Ein hoffnungsvolles Rock-Pop-Debütalbum der kalifornischen Band Low Moon

Als Support von London Grammar konnten sich Lo Moon Ende letzten Jahres bereits live auf deutschen Bühnen in Szene setzen. Vor der Veröffentlichung des selbstbetitelten Debütalbums gab es auch schon die eine oder andere Single zu hören, darunter das in diesem Magazin als Song des Tages vorgestellte „Loveless“. Sänger, Gitarrist und Keyboarder Matt Lowell, Gitarrist Sam Stewart (Sohn von Eurythmics-Mastermind Dave Stewart) sowie Bassistin Crisanta Baker frönen auf ihrem ersten Longplayer einem Synthie-Gitarren-Indie-Pop, der an The xx und London Grammar erinnert, in seinen besten Momenten jedoch unzweideutig wie aus den guten alten Tagen von Talk Talk, circa der Zeit von Spirit Of Eden, klingt.

Lo Moon AlbumcoverDas von Chris Walla (Death Cub For Cutie) und François Tétaz (Gotye) produzierte und mit Gastauftritten von Adam Granduciel und Charlie Hall (The War On Drugs) angereicherte Album ist musikalisch eine introspektive Angelegenheit, die hin und wieder bombastische Züge trägt, wie beispielsweise im Opener „This Is It“, der es an pathetischem Drama nicht fehlen lässt. Die besten Songs auf Low Moon sind das angesprochene „Loveless“ und „Thorn“. Im siebenminütigen „Loveless“ singt Matt Lowell so berührend schön wie ein verletzter Engel, die Band entfaltet sukzessive feinsinnige Melodiebögen, die Struktur des Songs zeugt von ausgeklügelter Finesse. „Thorns“ ist von ähnlicher Qualität, konventioneller zwar, mehr Pop, aber sehr filigran, sanft schwebend, verletzlich, melancholisch und von einem schwermütigen Trompetenspiel veredelt.

Matt Lowell ist ein Schwärmer, der das Schwelgerische genießt. Das kann mit ruhigen Tönen in „Try To Make You My Own“ und „Camouflage“ geschehen, oder mit der Stadion-Pop-Opulenz von „Real Love“. Mit den abschließenden Tracks „Wonderful Life“ und „All In“ verfallen Lo Moon allerdings viel zu sehr in die Coldplay-Schiene. Das ist dann leider nicht mehr als gefälliger und hymnischer, bzw. gefühliger Mainstream-Radio-Pop, den man zu Genüge kennt. Aber gute Ideen bewies die Band mit den anderen Songs des Albums. Insgesamt dann doch ein sehr hoffnungsvolles und vielversprechendes Lo Moon-Debüt.

„Lo Moon“ von Lo Moon ist am 23.02.2018 bei Columbia Records / Sony Music erschienen (Beitragsbild: Lo Moon by Gérard Otremba).

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben