Margo Guryan? Man muss sich schon etwas auskennen in der Pop-Historie, um diesen Namen zu kennen. Nun wird der Singer-Songwriterin auf brillante Weise gehuldigt.
von Werner Herpell
Als „Brückenschlag zwischen Burt Bacharach und Belle and Sebastian“ hat der „Rolling Stone“ zutreffend die Musik von Margo Guryan auf „Take A Picture“ definiert. Die Platte tauchte 2016 in einer Top-40-Liste der „greatest one album wonders“ auf – und wird damals selbst vielen Lesern der Obskuritäten-Sammlung des Magazins wenig gesagt haben. Als „1968 sunshine pop gem“ bezeichnet das Online-Lexikon „Allmusic“ die elf federleichten und doch kunstvollen Songs. Ein Kultalbum, und längst ein Klassiker.
Ein Margo-Guryan-Tribute mit Charme und Tiefgang
Wenn das US-amerikanische Auskenner-Label Sub Pop nun einen Tribute für „Take A Picture“ veröffentlicht, darf man eine
ernsthafte, liebevolle Würdigung des einzigen Studio-Solowerks der 1937 geborenen, vor genau drei Jahren (am 8. November 2021) gestorbenen Sängerin und Songwriterin erwarten. Und genau diese Hoffnung erfüllt „Like Someone I Know: A Celebration Of Margo Guryan“, eine Hommage voller Charme und Tiefgang.
Man hätte Lieder wie „Sunday Morning“ (1968 ein Hit in der Duett-Version von Bobby Gentry und Glen Campbell) oder „Think Of Rain“ natürlich durchaus in die Hände arrivierter Sängerinnen wie beispielsweise Cat Power oder St. Vincent legen können. Aber auch (oder gerade) in den Neufassungen von TOPS und Pearl & The Oysters sind diese Sixties-Preziosen mit ihren French-Pop- und Beach-Boys-Anklängen wunderschön. Wie etwa die amerikanisch-iranische Musikerin Rahill das psychedelische Kleinod „Sun“ ganz cool im Khruangbin- oder Stereolab-Modus interpretiert, ist ebenso meisterhaft.
Dream-Pop für eine bessere Welt
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