Life In Film live in Hamburg – Konzertreview

Die englische Band Life In Film und die deutsche Formation The Rival Bid halten am 21.09.2015 den Indie-Gitarren-Pop im Hamburger Molotow in Ehren

Text und Fotos von Gérard Otremba

Die Kombination passt einfach. Die in Dortmund beheimatete Band The Rival Bid gibt den perfekten Support für Life In Film. Sänger, Gitarrist und Keyboarder Maurice Margraf, Gitarrist Tillmann Knie, Bassist Fabian Knie und Schlagzeuger Hauke Hackstein spielen sechs mitreißende Indie-Songs während ihres Vorprogramm-Auftritts im vollbesetzten Hamburger Molotow. Getragen von Margrafs sehnsüchtig-melancholischer Stimme schraubt sich die als Dream-Pop beginnende Ballade „Michael“ in ausladend-opulente Höhen, während die vorwärtspreschenden Stücke wie „Fire“ und „New York“ in U2-Hymnensphären vordringen. Das Hamburger Publikum zeigt sich zu Recht begeistert, das Quartett aus den Ruhrpott wird seinen Weg gehen. Der Gig bestätigt den Eindruck ihres Albums Night Remains, traurige Joy Division-Aspekte perfekt mit der U2-Power kombinieren zu können. Den Namen The Rival Bid sollte man sich merken.

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Dass sich der Gitarren-Indie-Pop-Rock keine Sorgen machen muss, beweisen auch Life In Film. Das Londoner Quartett muss zwar aus Krankheitsgründen auf ihren etatmäßigen Drummer Mickey Osment verzichten, aber glücklicherweise springt der Tourmanager ein und schafft das rhythmische Fundament für eine sechzigminütige, kreuzfidele Mischung aus Brit-Pop, Gitarren-Pop und Post-Punk. Life In Film nehmen den Faden auf, den ihnen The Vaccines mit ihrem ersten Album vorlegten und mit den Songs ihres Debütalbums Here It Comes im Gepäck, lassen es Sänger und Gitarrist Stephen Fry, Gitarrist Edward Ibbotson und Bassist Dominic Sennet während Konzerts nicht an Enthusiasmus und Euphorie fehlen.

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Rührende Balladen wie „Carla“, „Forest Fire“ und „Anna (Please Don’t Go)“ lassen die Herzen der Damen erweichen, ausgemachte Indie-Pop-Rock-Hymnen wie „Set It Off“, „Get Closer“ und die abschließende Zugabe „Alleyway“ sind treibende Tanzfeger, die zur Ekstase neigen. Und wenn man dann noch mit dem neuen, stürmischen, bassgetriebenen „My Mate’s Car“ und dem rauschhaften Post-Punk von „I Had It Coming“ punkten kann, verwandelt sich der Abend in einen vollen Erfolg. Ein ganz wunderbares Abschluss-Konzert der Deutschland-Tour von Life In Film.

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