Lasse Passage: Sunwards – Albumreview

Lasse Passage by Kim Jakobsen

Lasse Passage erweist sich auf seinem dritten Album als gewitzter und kluger Songwriter  

„Sunwards“ heißt das dritte und mit dem am prägnantesten Titel versehene Album von Lasse Passage. Der norwegische Songwriter brach 2007 sein Studium am Konservatorium ab und begab sich zunächst auf eine zweijährige Reise. In dieser Phase entstanden die Lieder seines 2009 veröffentlichten Debüts „If You Don’t Have Time To Cook, You Don’t Have Time To Live“. Ein ähnlich sperriger, aber aussagekräftiger Albumname zierte sein sechs Jahr später erschienenes Zweitwerk. „Stop Making Sense And Start Making Success“ wurde dann sogar gleich ein Doppelalbum. Die Sache mit dem Erfolg ist natürlich immer relativ, egal, ob man sich auf die Talking Heads bezieht. Über die Grenzen Norwegens, respektive Skandinaviens, scheint das Bekanntheitspotential für Lasse Passage noch stark ausbaufähig zu sein.

Eingängige Kompositionen mit wärmendem Sound

Lasse Passage Sunwards Cover Credtis Ronald Kodritsch

Da kommt so ein unfassbar positiv gestimmtes Album wie „Sunwards“ vielleicht genau zur rechten Zeit. Erneut war es eine Reise, die Passage inspirierte. Diesmal zog es ihn für längere Zeit nach Mexiko. „Sunwards“ durchströmt eine fast durchgehend entspannte Westcoast-Atmosphäre. Die Kompositionen sind eingängig und von einem wärmenden Sound geprägt. Gelegentlich erlaubt sich der Norweger einige eigenwillige Songstrukturen, die an seine amerikanischen Kollegen Bill Callahan und besonders Andrew Bird erinnern. Aber letztendlich bietet uns Lasse Passage filigran-feinsinnigen, jazzangehauchten Folk-Pop mit selbstironischen und teils schwarzhumorigen Texten. Hier mal zarte Bläsersätze, dort eine Pedal Steel und da eine Hammondorgel sorgen für zusätzliche Akzente.

Lasse Passage auf den Spuren von Bill Callahan und Andrew Bird

Schöne Songs gibt es auf „Sunwards“ zuhauf. Das beatleske „I Need A Holiday“, der bei Sounds & Books als Song des Tages vorgestellte Opener „Miles Away“, das mit elegant-dezenten Bläsern ausgestattete „Heartbeat“, oder das flotte, geradezu euphorische „Homecoming“. Das anmutig-zarte, chorlastige und hippieeske „God Is In The Nature“ lädt zum Träumen und das genießen der Natur ein, „Any Day Now“ beschwört eben Bill Callahan und „Something Easy“ schreit nach Andrew Bird. Lasse Passage erweist sich auf „Sunwards“ als gewitzter und überaus kluger Songwriter und Erzähler. Man wünscht ihm von Herzen ein großes Publikum.

„Sunwards“ von Lasse Passage erscheint am 28.08.2020 bei Sofa Songs. (Beitragsbild von Kim Jakobsen)         

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