Kurz und gut: Neue Musik von Patrick Wolf, Goldkimono und The Interlaken Tapes

Patrick Wolf credit Furmaan Ahmed

Die Sounds-&-Books-Reviews zu den neuen Alben von Patrick Wolf, Goldkimono und The Interlaken Tapes

von Werner Herpell

Die neue Ausgabe des „Kurz und gut“-Schnelldurchlaufs bei Sounds & Books widmet sich drei am 13.06.2025 erschienenen, sehr unterschiedlichen Platten: dem Artpop-Folk-Hybrid „Crying The Neck“ des britischen Singer-Songwriters und Violinisten Patrick Wolf, dem gutgelaunten Crossover-Pop des Niederländers Goldkimono und dem Minialbum „2“ von The Interlaken Tapes mit Krautrock und Postpunk aus dem Münsterland/Ruhrgebiet.

Patrick Wolf: Crying The Neck

Ein typischer Frühstarter, der seinem verschwenderischen Talent mit einer langen Kreativpause (2012 bis 2023) Tribut zollen musste, kehrt groß zurück. Der Sänger und Geiger Patrick Wolf habe schon mit zarten elf Jahren musikalisch experimentiert, schreibt das Online-Magazin „Allmusic“ – und fährt genüsslich

fort: „Während seine Altersgenossen die Unbeschwertheit der Jugend erkundeten, beschäftigte sich der frühreife Teenager mit Vier-Spur-Aufnahmen und baute sich schließlich ein ganzes Arsenal an Instrumenten auf, darunter Orgeln aus dem Trödelladen und ein selbstgebautes Theremin.“ Das war vor rund 30 Jahren, und obwohl der Brite mit sechs Alben seit 2003 stets Erfolg bei Kritikern hatte, blieb der ganz große Durchbruch aus.

Auch „Crying The Neck“ ist dafür wohl zu verspielt und „arty“, obwohl Wolf (jetzt fast 42) im Duett „Limbo“ mit Zola Jesus und im treibenden „Dies Irae“ durchaus Hitpotenzial nachweist. Sein Bariton ist immer noch spektakulär – nein, sogar noch besser als früher, weil edel gereift. Und seine Violine klingt inmitten der elektronischen Arrangements wunderbar ätherisch, ergänzt um erhabene Piano-Parts und Strei…

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