Kurz und gut: Neue Alben von MGMT, The Radar Post und Do I Smell Cupcakes

The Radar Post Pressefoto

Bunter 80er-Pop von MGMT, feinsinniger Indie-Pop von The Radar Post und überbordender Rock-Pop von Do I Smell Cupcakes

Little Dark Age ist das nunmehr vierte Album von MGMT und der hippieske Indietronic-Sound des Debüts von 2007, Oracular Spectacular, ist vermehrt im 80er-Electro-Pop angekommen. Das New Yorker Duo Andrew VanWyngarden und Ben Goldwasser katapultiert sich im Titeltrack in die Zeit der frühen 80er, eine Mischung aus The Cure, Depeche Mode und Propaganda. Der Opener „She Works Out Too Much“ ist einem bunten, MGMT Little Dark Age Covermit niedlichen Frauenstimmen versehenem 80er-Future-Pop verhaftet, es wird einem ganz schwindelig von den vielen kaleidoskopartigen Keyboards. Auch „Me & Michael“ voll der 80er-Pop, diesmal mehr die melancholische Romantik-Schiene. Das machen MGMT zwar ausgesprochen gut, aber so richtig anfreunden konnte man sich schon damals nicht so wirklich mit diesem Sound. Aus diesem 80er-Songreigen ragen das Singer-Songwriter-Folkpop-hafte, angenehm verspielte „When You Die“ sowie das ultratraurige „When You’re Small“ heraus. Einige andere Songs aus Little Dark Age beschwören dann doch zu sehr die Mittelalterjahre des Pop. Ein Album mit Höhen und Tiefen.

„Little Dark Age“ von MGMT ist am 09.02.2018 bei Columbia Records / Sony Music erschienen.

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The Radar Post: A Good Adjustment To Reality

The Radar Post A Good Adjustement To Reality CoverHinter The Radar Post steckt der dänische Songwriter Esben Svane, der zu Beginn der Zehner-Jahre unter seinem Klarnamen zwei EPs herausbrachte. 2015 folgte dann das selbstbetitelte, eher dem klassischen Singer-Songwriter-Genre zuzuordnenden Debütalbum unter dem Moniker The Radar Post. Auf dem Folgewerk A Good Adjustment To Reality stellt sich Esben Svane wesentlich breiter auf. Svane hat fast alle Instrumente, von Gitarre über Schlagzeug bis zur Orgel, selbst eingespielt und erhielt noch Unterstützung von einigen Musikern, die Klarinette, Mandoline oder Synthesizer beitrugen. Das Ergebnis ist eine höchst erfreuliche Mixtur aus Electro- und Indie-Pop. Letzterer erklingt dann schon mal überschwänglich und schwärmerisch wie bei „Isabella Says“ und „Lifeline“ (der wohl schönste und beste Song des Albums), oder melancholisch und überbordend in „My Crooked Posture“, das an The War On Drugs erinnert. Stark auch die das Album eröffnende, leicht nervöse, Piano-basierende Ballade „Pilots“, die von verzerrten Gitarren heimgesucht wird und die Wahrnehmung zwischen Traum und Realität verwischt, sowie der sanfte und anmutige Closer „The Optimist“. Gefühlvolle Musik zum Wegbeamen.

„A Good Adjustment To Reality“ von The Radar Post ist am 02.02.2018 bei Nordic Music Society / Membran / The Orchard erschienen (Beitragsbild: Pressefoto The Radar Post).

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Do I Smell Cupcakes: Make The Big Boys Hire Me

Make The Big Boys Hire Me ist das Debütalbum der deutschen Rock-Pop-Band Do I Smell Cupcakes. Das Trio aus Berlin, Cottbus und Hamburg findet dabei einen gelungenen Mittelweg aus treibendem, vorwärtsgepeitschten Rocksongs, die den Großteil des Albums ausmachen, und einigen gefühligen Balladen. Erstaunlich, dass sich eine so junge Band bereits, wahrscheinlich unbewußt, für einen James Bond-Soundtrack bewirbt. Denn „Allure“ hat die theatralische Rock-Opulenz von „You Know My Name“ das einst von Chris Cornell zu Casino Royale geschmettert wurde. Die immer mal wieder ins Falsett kippende Stimme von Sänger Can Monarc ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Dynamik beim Opener „Welcome To Adolescence“ holen Do I Smell Cupcakes einen dann doch ab. „Alive“, „Family First“ und „Color My Skies“ sind die potentiellen Mainstreamradiokandidaten, „Alibi“ eine schöne Akustikballade und „Twenty Letters“ in seiner abwechslungsreichen Rhythmik der interessanteste Song der Platte. Insgesamt ist das Album aber mit 14 Songs etwas überfrachtet, genau wie einige Songs selbst, die zu sehr zum Bombast neigen.

„Make The Big Boys Hire Me“ von Do I Smell Cupcakes ist am 09.02.2018 bei Höpen Media erscheinen.

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