Die Sounds & Books-Reviews zu den am 14.02.2025 erscheinenden Alben von Denison Witmer, Piers Faccini & Ballaké Sissoko und Gary Louris
von Werner Herpell
Drei Alben, die es allesamt schön ruhig angehen lassen, stellt Sounds & Books diesmal in seiner „Kurz und gut“-Rubrik vor: das in enger Kooperation mit dem großen Sufjan Stevens entstandene neue Folkpop-Werk des US-Amerikaners Denison Witmer, die zweite Zusammenarbeit des britisch-italienischen Singer-Songwriters Piers Faccini und des malischen Kora-Virtuosen Ballaké Sissoko, und die dritte Solo-Platte von Jayhawks-Frontmann Gary Louris.
Denison Witmer: Anything At All
Einer von der ganz sanften Sorte ist Denison Witmer (48), der bereits seit 1995 zuverlässig starke Songwriter-Alben aufnimmt. Schon länger wird der viel berühmtere Sufjan Stevens als Referenzname genannt, und für „Anything At All“ passt das nun noch besser. Denn produziert und aufgenommen hat diese wohl beste Witmer-Platte kein Geringerer als der fast gleichaltrige Multiinstrumentalist. In den zehn berauschend schönen, teils opulenten Liedern gehe es
darum, „das Familienleben zu verdoppeln und alles zu tun, was ich tun kann, um mein Leben zu entschleunigen“, so Witmer. „Wie schaffe ich eine Welt, in der ich meine Kinder großziehen möchte? Wie schaffe ich eine Welt, in der ich leben möchte? Wie schaffe ich eine Gemeinschaft mit gleichgesinnten Menschen?“
Wichtige Fragen, die Denison Witmer an sich und den Hörer richtet, und man hört ihnen (und möglichen Antworten) besonders gern zu, weil die musikalische Umsetzung so feinfühlig ist. „Es gab viele große Veränderungen in unserem Leben und in der Welt um uns herum, und so wurden die Songs zu einer Art Zufluchtsort vor all dem“, sagt Stevens, der auf seiner letzten Platte „Javelin“ (2023) eigene gesundheitliche Probleme und persönliche Verluste verarbeitet hatte. „Denisons Lieder finden eine Menge Weisheit in der alltäglichen Routine der Dinge.…