Kurz und gut: Alben von The Milk Carton Kids, Palila und Hannah Jadagu

The Milk Carton Kids credit Brendan Pattengale

Die Sounds & Books-Review zu den am 19.05.2023 erscheinenden Alben von The Milk Carton Kids, Palila und Hannah Jadagu

von Gérard Otremba

In der heutigen Ausgabe der „Kurz und gut“-Rubrik empfehle ich die Alben „I Only See The Moon“ des amerikanischen Folk-Duos The Milk Carton Kids, das Zweitwerk „Mind My Mind“ des Hamburger Indie-Rock-Trios Palila sowie das Debütalbum der von uns bereits erwähnten amerikanischen Songwriterin Hannah Jadagu, „Aperture“.

The Milk Carton Kids: I Only See The Moon

Das Grammy-nominierte Folk-Duo

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The Milk Carton Kids wartet mit seinem neuen Album „I Only See The Moon“ auf, dem Nachfolger des 2019 veröffentlichten „The Only Ones“. Immer noch irgendwo zwischen Simon & Garfunkel und Kings Of Convenience pendelnd, gelingen Kenneth Pattengale und Joey Ryan auf „I Only See The Moon“ mit ihren Harmoniegesängen und akustischen Gitarren zehn verzückende Folk-Americana-Country-Stücke. Schwermütige Streicher veredeln den cineastischen Titelsong, in anderen Liedern setzen The Milk Carton Kids Banjos ein („When You’re Gone“, One True Love“) und im überragenden, sechsminütigen „North Country Ride“ geben sich die beiden der schönsten, nur vorstellbaren wehmütigen Sehnsucht hin. Ähnlich traurig das filigrane „Wheels And Levers“ und in der vorab ausgekoppelten Single „Star Shine“ finden The Milk Carton Kids den Liebreiz diverser Everly-Brothers-Songs. Dieses Album durchweht ein nicht zu entziehender nostalgischer Charme, dem man sich ewig hingeben könnte.

„I Only See The Moon“ von The Milk Carton Kids erscheint am 19.05.2023 bei Far Cry / Thirty Tigers. (Beitragsbild von Brendan Pattengale)

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Palila: Mind My Mind

Mit ihrem zweiten Album nach dem 2021 erschienenen Debüt „Rock’n’Roll Sadness“, auf das wir damals mit einem Song des Tages hingewiesen haben, gehen am Freitag Palila an den Start. Das Hamburger Trio, bestehend aus Sänger und Gitarrist Matthias Schwettmann, Bassist Christoph Kirchner und Schlagzeuger Sascha Krüger, hat sich einem an die 90er- und Nuller-Jahre orientierenden Indie-Rock verschrieben, der an Placebo, Built To Spill sowie Death Cub For Cutie erinnert und an einigen Stellen Neil Young & Crazy Horse evoziert. Palila können Hymnen, die sich gar nicht als solche aufdrängen, aber alle Besucher ihrer Club-Shows ins Schwitzen bringen werden. „Restless“ allerdings drängt sich als solche sehr wohl auf, Dynamik und Eingängigkeit fusionieren hier zu einer perfekten Symbiose. Geradezu lässig indes „Try To Fail Again“, während „Ramshackle Sweetheart“ sich schon fast an Bruce Springsteen orientiert und das sechsminütige „Circles“ einen süchtigmachenden Pop im Indie-Rock von Palila offenlegt. So macht Indie-Rock wahnsinnig viel Spaß.

„Mind My Mind“ von Palila erscheint am 19.05.2023 bei DevilDuck Records / Indigo.

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Hannah Jadagu: Aperture

Mit dem Titeltrack ihrer 2021 veröffentlichten Debüt-EP „What Is Going On?“ als Song des Tages nahmen wir Hannah Jadagu in unser Programm auf. Wies schon im EP-Format, kreisen auch auf Albumlänge die Texte um Erfahrungen, Hoffnungen und Ängste einer jungen schwarzen Frau aus christlichem Haushalt in den USA. Ihre Stimme wirkt nunmehr ohne viel Hall in der Produktion wesentlich präsenter und markanter. Ihren schönen, aber noch fast schüchtern wirkenden DIY-Bedroom-Pop erweitert die aus Texas stammende Songwriterin um weitere Facetten des modernen Unterhaltungssektors. Melodiöser wie griffiger Indie-Rock in „Say It Now“ und dem von uns als Song des Tages vorgestellten „What You Did“, liebreizender, aber treibender Indie-Pop in „Lose“, R&B-Verweise bei „Admit It“ und zum verträumten Jazz-Pop mit HipHop-Anleihen neigt Hannah Jadagu in „Six Months“. Das Album lebt von den vielfältigen musikalischen Seiten Jadagus und hinterlässt einen aparten Eindruck.

„Aperture“ von Hannah Jadagu erscheint am 19.05.2023 bei Sub Pop / Cargo Records.

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