Die Sounds & Books-Reviews zu den neuen, am 25.04.2025 erscheinenden Alben von The Golden Dregs, Die Zärtlichkeit und Soft Loft
von Gérard Otremba
Eine neue „Kurz und gut“-Rubrik bei Sounds & Books. Mit drei immer noch als Geheimtipps gehandelten Bands, aber das kann sich ja alles noch ändern. Die britische Gruppe The Golden Dregs veröffentlicht bereits ihr viertes Album, das Kölner Quartett Die Zärtlichkeit legt die zweite Platte vor und die Schweizer Formation Soft Loft hat sechs schöne Songs für eine neue EP aufgenommen.
The Golden Dregs: Godspeed
Und da ist diese Stimme. Dieser markante Bariton von Ben Woods, der alle Matt-Berninger-Fans genauso erfreuen sollte wie die von Richard Hawley oder Hamish Hawk. Aber es ist nicht Woods‘ gesangliche Leistung allein, die die Musik seiner Band The Golden Dregs so faszinierend macht. Einst von Woods als Solo-Projekt gegründet, sind The Golden Dregs mit dem nun vorliegenden vierten Album „Godspeed“ zur echten Band gewachsen, in der alle Mitglieder Songs beitragen. Und die sind nicht ohne. Songwriter-Pop, Dark-Pop, Indie- und Barock-Pop ohne jeglichen Schwulst und Bombast. Und alles sehr edel serviert.
Das von uns als Song des Tages vorgestellte „Linoleum“ ragt als zugänglichster Track der Platte heraus, der dunkle Folk von „Erasure“ evoziert Leonard Cohen, „Big Ideals“, ein Duett mit Issie Armstrong, schleicht und groovt gewagt und „The Company Of Strangers“ katapultiert uns in die Sixties. Hier mal Streicher, da mal Bläser, dort mal schräge Gitarren: The Golden Dregs ziehen ganz schön viele Register, um die Hörer glücklich zu machen. Eines dieser großartigen Überraschungsalben.
„Godspeed“ von The Golden Dregs erscheint am 25.04.2025 bei Joy Of Life International. (Beitragsbild: The Golden Dregs von Declan Haughian)
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Die Zärtlichkeit: Popsongs
Da geht es doch schon mit dem Titel los. Schlicht „Popsongs“ haben Die Zärtlichkeit ihre zweite Platte nach dem 2023 veröffentlichten Debüt „Heimweh Meisterwerke“ betitelt. Das zeugt sowohl von Zurückhaltung als auch von Mut. Aber die Kölner Indie-Pop-Band hat ja schon auf dem Debütalbum bewiesen, wie gut sie mit dem Pop-Begriff umgehen kann. Die Zärtlichkeit machen Pop irgendwo zwischen The Smiths, Orange Juice und Blumfeld. Und erneut, diesmal bei „Angst“ und „Ahnungslos“, schielen Die Ärzte um die Ecke. Die im positiven Sinne in Nostalgie verfallenden Fans des Gitarren-Pop der 80er-Jahre kommen also wieder voll auf ihre Kosten mit den zehn auf „Popsongs“ befindlichen Tracks.
Melodieselig und schwungvoll begrüßen Die Zärtlichkeit nicht nur den Frühling („Frühlingshaft“), sondern lassen uns in diesen Aufbruchsgefühlen auch mit den anderen Liedern schwelgen. Bis hin zum abschließenden Barock-Pop-Stück „Requiem“, das wie eine Ballade von Tocotronic klingt. Zehn superbe Songs also auch auf dem zweiten Album von Die Zärtlichkeit.
„Popsongs“ von Die Zärtlichkeit erscheint am 25.04.2025 bei Kleine Untergrund Schallplatten.
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Soft Loft: Modern Roses
Mit der neuen EP „Modern Roses“ gehen Soft Loft diese Woche an den Start. Die Schweizer Band, die 2023 bei Reeperbahn Festival sowie 2024 beim „Heimspiel“-Festival von Gisbert zu Knyphausen auftrat, hat sechs Songs für den kleinen Nachfolger ihres letztes Jahr veröffentlichten Debütalbums „The Party And The Mess“ aufgenommen. Die Band um Sängerin und Songwriterin Jorina Stamm bezeichnet ihre neuen Lieder übrigens als „Indie-irgendwas“. Nun, diesem „Indie-irgendwas“ kann man getrost den Pop hinter das Indie hinzufügen. Zugänglicher und feinsinniger Indie-(Songwriter-)Pop, der im von uns als Song des Tages vorgestellten EP-Opener „Leave The Light On“ gar zur großen hymnischen Geste ausholt. Ein überaus catchy Song. Im sanften Songwriter-Folk mit psychedelischen Mustern wiegt sich „Can“, während das vibrierend-kosmische „Paper Plane“ vor Dynamik strotzt und das zauberhafte „Ohm“ zu Tagträumen einlädt. Soft Loft zeigen, dass auch EPs mit sechs Songs ganz wunderbare Werke sein können.
„Modern Roses“ von Soft Loft“ erscheint am 25.04.2025 bei PIAS.
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