Kurz und gut: Alben von Still Corners, Oh Alien und Grand Hotel Schilling

Still Corners credit Bernard Bur

Die Sounds & Books-Reviews zu den aktuellen Alben von Still Corners, Oh Alien und Grand Hotel Schilling

von Gérard Otremba

In der neuen „Kurz und gut“-Rubrik beschäftige ich mich mit dem Dream-Pop des britisch-amerikanischen Duos Still Corners und schaue darüber hinaus ins Nachbarland Österreich. Dort beheimatet sind die Indie-Bands Oh Alien und Grand Hotel Schilling. Erstere sind mit dem Debüt „What We Grow“ am Start, während Grand Hotel Schilling unlängst ihr zweites Album herausgebracht haben.

Still Corners: Dream Talk

Mit dem sechsten Album ihrer Karriere beglücken uns

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Still Corners. „Dream Talk“ folgt auf das 2021 veröffentlichte und von uns rezensierte „The Last Exit“. Die 2007 in London gegründete britisch-amerikanische Band, bestehend aus dem Multiinstrumentalisten, Songschreiber und Produzenten Greg Hughes, der Sängerin und Keyboarderin Tessa Murray sowie dem 2013 hinzugekommenen Schlagzeuger Jack Gooderham, hat die zehn Songs für „Dream Talk“ in Südfrankreich, East Sussex, Großbritannien und Woodstock, New York, geschrieben und im bandeigenen Studio in Woodstock produziert.

Still-Corners-Sängerin Tess Murray sagt über die Aufnahmephase: „Die Entstehung vieler dieser Songs geht auf Träume zurück. Jede Nacht habe ich die Träume, an die ich mich erinnern konnte, aufgeschrieben“. Das Ergebnis sind stilvolle, melancholische und sehnsuchtsvolle Dream-Pop-Lieder. Von Still Corners mal schwungvoll wie in „The Dream“, mal entrückt, aber poppig-tanzbar wie in „Faded Love“, mal verführerisch wie in „Secret World“ und mal in Zeitlupe vorgetragen wie in „The Ship“ (samt Gitarrensolo). So, wie wir das von Still Corners kennen, schätzen und lieben.

„Dream Talk“ von Still Corners ist am 05.04.2024 bei Wrecking Light Records / Cargo Records erschienen. (Beitragsbild: Still Corners von Bernard Bur)

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Oh Alien: What We Grow

Am Beginn ihrer Karriere steht die Band Oh Alien (Eigenschreibweise: oh alien). Nach der 2022 erschienenen ersten EP „This Must Be The Place“ haben die Österreicher nun das Debüt-Album „What We Grow“ veröffentlicht. Hierzu arbeiteten die Bandmitglieder Anselma Schneider, Rafael Henninger und Luca Weigl  mit Produzent und Musiker Sixtus Preiss zusammen, auch der amerikanische Mixer und Grammy-Gewinner Chris Tabron (Beyoncé, Lianne La Havas) war an den Aufnahmen beteiligt. Hervorgegangen ist mit „What We Grow“ ein breitgefächertes Indie-Album.

Auf dem Oh Alien mit Synthie-Electro-Pop der Marke London Grammar punkten, besonders markant im Opener „The Dream“ sowie in „Grow“. Auf der anderen Seite verwöhnen sie unsere Ohren mit bewegenden Songwriter-Pop-Balladen. Das von uns zum Song gekürte „Toothpaste“ ist so eine, auch „Volcanoes And Seaweed“ gerät zauberhaft und verträumt, während der Closer fast schon kosmisch-futuristisch daherkommt. Ein bemerkenswertes, mit Liebe zum Detail arrangiertes Debüt. Gut gemacht.

„What We Grow“ von Oh Alien ist am 05.04.2024 bei Assim Records erschienen.

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Grand Hotel Schilling: Polar

Ebenfalls aus Österreich (Wien und Graz) stammt die Band Grand Hotel Schilling. Das Indie-Quartett, bestehend aus Georg Popp (Gesang, Gitarre), Felix Paschke (Schlagzeug), Julian Melichar (Gitarre) und Georg Obetzhofer (Bass), ist schon ein Schritt weiter und präsentiert mit „Polar“ bereits das Zweitwerk nach dem 2021 veröffentlichten Debütalbum „Mir wär lieber wir bleiben hier“. Grand Hotel Schilling haben sich für „Polar“ den Amadeus-Award-Nominierten Mathias Garmusch als Co-Produzenten ins Boot geholt und beweisen ihr Händchen für pointierte Indie-Pop-Songs.

Zehn Stück gibt es davon auf „Polar“ zu hören, alle jeweils in den radiotauglichen knapp drei Minuten gehalten. Und mit ganz schön viel Catchyness versehen. Das beschwingte wie lässige „Bitte frag mich“ besitzt zweifellos Indie-Hit-Potential und auch der euphorische Titeltrack verlangt nach viel Airplay. Songs, die die Unbeschwertheit des Sommers kaum abwarten können. 80er-Pop mit einem funky Einschlag haben GHS bei „Auf in der Nacht“ parat, während die jugendliche Melancholie in „Vorbei“ die Oberhand gewinnt. Fallen lassen und genießen.

„Polar“ von Grand Hotel Schilling ist am 22.03.2024 bei Rain Records erschienen.          

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