Kurz und gut: Alben von Pom Poko, Die Mausis und Quivers

Pom Poko credit Jonathan Vivaas-Kise

Von Norwegen über Deutschland nach Australien: Die Sounds & Books-Reviews zu den neuen Alben von Pom Poko, Die Mausis und Quivers

von Gérard Otremba

In der neuen Ausgabe unserer „Kurz und gut“-Rubrik stelle ich euch die dritte Platte der norwegischen Indie-Rock-Post-Punk-Band Pom Poko, das Debütalbum von Stella Sommer und Drangsal, aka Die Mausis, sowie das Zweitwerk des australischen Indie-Pop-Rock-Quartetts Quivers vor.

Pom Poko: Champion

Drittes Album von Pom Poko nach „Birthday“ (2019) und „Cheater“ (2021). Die norwegische Band, bestehend aus Sängerin und Texterin Ragnhild Fangel Jamtveit, Bassist Jonas Krøvel, Gitarrist Martin Miguel Almagro Tonne und Schlagzeuger Ola Djupvik, hat zum ersten Mal auch selbst produziert, abgemischt hat die Platte Ali Chant (PJ Harvey, Aldous Harding, Dry Cleaning). Das Quartett aus Oslo meistert auf „Champion“ quasi mühelos den Spagat zwischen

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Post-Punk, Garage-Rock, Pop-Punk und Indie-Rock. Der in „My Family“, einer Ode an die eigene Band, schon fast hymnische Stadion-Rock-Gefilde erreicht, mithin im Alternative-Modus. Oder harmonische, gar liebliche Indie-Pop-Züge im Titeltrack erreicht. In diesem Raum zwischen Blondie und The Breeders fühlen sich Pom Poko offensichtlich sehr wohl. Weitere Anspieltipps sind der im Blues-Garagen-Rock verwurzelte Opener „Growing Story“, das verzückende wie dringliche „Pile Of Wood“ sowie das relaxte „Bell“. Das dritte Album als wichtiger Reifeprozess in der Karriere von Pom Poko.

„Champion“ von Pom Poko erscheint am 16.08.2024 bei Bella Union. (Beitragsbild: Pom Poko von Jonathan Vivaas-Kise)

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Die Mausis: In einem blauen Mond

Stella Sommer und Drangsal sind Die Mausis und bringen es für uns in Ordnung. Jedenfalls laut dem halbminütigen „Intro“-Opener. Schon getrennt voneinander gehören Stella Sommer (Die Heiterkeit) und Drangsal zum Besten in der deutschen Poplandschaft. Unter dem Moniker Die Mausis erschien vor Jahren mal eine EP, dann lange nichts. Nun also das Debütalbum, wofür sie dann gleich auch noch Dirk von Lotzow (Tocotronic) für „Ich leg mein Geld in Käse an“ als Gesangsduettpartner gewinnen konnten. Die Mausis führen uns durch ein erlesenes Programm aus Folk, Indie-Pop und Country bis hin zum zeitgemäßen Kunstlied.

Witzige Texte nach Funny-van-Dannen-Art („Der Supergouda“) stehen neben nachdenklichen („ABC der Ängste“) und das alles machen Stella Sommer und Drangsal natürlich klasse. Der von uns als Song des Tages vorgestellte Indie-Pop-Titeltrack steht ihnen genauso gut zu Gesicht wie der berauschende Closer „Am Ufer der Zeit“.  Mit nur gut 30 Minuten ein viel zu kurzes, aber sehr gehaltvolles Album.

„In einem blauen Mond“ von Die Mausis erscheint am 16.08.2024 bei Käsescheiben.

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Quivers: Oyster Cuts

Und noch eine Band, deren Bekanntheitsgrad in Deutschland dringend erweitert werden sollte. Quivers bestehen aus Sam Nicholson (Gesang, Gitarre, Piano, Synthies), Bella Quinlan (Gesang, Gesang), Michael Panton (Gitarre, Gesang) und Holly Thomas (Schlagzeug, Gesang), kommen aus Melbourne, Australien, und haben auf ihren Zweitwerk wirklich wunderprächtigen Indie-Pop-Rock auf Lager. Indie-Pop-Rock in der Tradition von The Go-Betweens und R.E.M., der so überschwänglich und hymnisch ausfallen kann wie im von Sounds & Books als Song des Tages vorgestellten „Apparition“, oder so verträumt-schwebend wie in „Grief Has Feathers“. Hier und im ähnlich edel dahinfließenden Titeltrack erinnern sie auch an die schottischen Kollegen von Camera Obscura. Nicholson und Quinlan wechseln sich im Leadgesang ab, Harmonie- und Melodieverliebtheit stehen im Vordergrund, was zu weiteren klasse Songs wie dem getragenen „Screensaver“ und dem wehmütigen „If Only“ führt. Hach, in dieses Album kann man sich nur verlieben.

„Oyster Cuts“ von Quivers erscheint am 09.08.2024 bei Merge Records / Cargo Records.  

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