Kurz und gut: Alben von Heinz Rudolf Kunze, Arlo Parks und Michael Moravek

Heinz Rudolf Kunze Fotocredit Simon Stöckl

Die Sounds & Books-Reviews zu den am 26.05.2023 erscheinenden Alben von Heinz Rudolf Kunze, Arlo Parks und Michael Moravek

von Gérard Otremba

Es gibt viel zu besprechen bei Sounds & Books. In der neuen Ausgabe der „Kurz und gut“-Rubrik widme ich mich dem neuen Album „Können vor Lachen“ von Heinz Rudolf Kunze, dem Zweitwerk von Arlo Parks, „My Soft Machine“ sowie der vierten Solo-Platte des Ravensburger Songwriters Michael Moravek, „Dream“.

Heinz Rudolf Kunze: Können vor Lachen

Seit über 40 Jahren prägt

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Heinz Rudolf Kunze das deutsche Liedgut und fast genauso viele Alben hat der 66-Jährige Musiker veröffentlicht. Kunzes neues Werk enthält vierzehn Songs, die den Songwriter von seiner besten Seite zeigen. Heinz Rudolf Kunze, der 1985 mit „Dein ist mein ganzen Herz“ den großen Durchbruch feierte, findet die richtige Balance aus politischen und privaten Themen. Im Opener „Halt mich fest“ sehnt sich Kunze nach dem Anker in einer von Kriegen, Krisen und Ängsten geprägten Welt, in „Igor“ findet er die richtigen Worte für einen Anti-Putin-Song, während „Du tust mir gut“ als die große Liebeserklärung an die Partnerin dient und in „Klar hab ich geweint“ die eigene Verwundbarkeit offen legt.

In „Trostlosigkeitsalle“ huldigt Heinz Rudolf Kunze Bob Dylans „Desolation Row“ und mit dem von Sounds & Books zum Song des Tages gekürten „Halt das Herz an“ gelingt ihm der der ultimative Power-Pop-Ohrwurm-Track des Albums. Das ist deutscher Rock-Pop aus den 80er-Jahren, der auch heute noch funktioniert. Und das ist nicht nur ein souveräner, sondern ein richtig guter Deutsch-Rock-Pop. Und dass Heinz Rudolf Kunze ein famoser Texter ist, steht sowieso außer Frage.

„Können vor Lachen“ von Heinz Rudolf Kunze erscheint am 26.05.2023 bei Meadow Lake Music / Rough Trade. (Beitragsbild: Heinz Rudolf Kunze von Simon Stöckl)

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Arlo Parks: My Soft Machine

Mit dem 2021 veröffentlichten Debüt „Collapsed In Sunbeams“ sorgte Arlo Parks sofort für mächtig viel Wirbel im Musik-Business. Eine Top-3-Platzierung in den heimatlichen UK-Charts, zwei Grammy-Nominierungen, Brit-Award- und Mercury-Prize-Gewinnerin, Auftritte mit Billy Eilish, Harry Styles und Florence & The Machine, nur um die wichtigsten Erfolge aufzuzählen. Ähnlich wie auf dem Debüt macht die Londoner Songwriterin auch auf dem Nachfolger „My Soft Machine“ so ziemlich alles richtig. Dem sanft dahinfließenden R&B von „Impurities“ könnte man ewig lauschen. Auch das verträumte und doch groovig-funkige „Blades“ befeuert den Suchtfaktor und gerät mit 3:41 Minuten viel zu kurz. In „Devotion“ feuert sie uns heftige Indie-Rock-Grunge-Gitarren um die Ohren, gemeinsam mit Phoebe Bridgers säuselt sie sehnsüchtig bei „Pegasus“. Und dem entzücken Indie-Pop von „Dog Rose“ kann sich sowieso niemand entziehen. Nach meinem Kollegen Michael Thieme oute auch ich mich als Fan von Arlo Parks. So darf das gerne weitergehen mit ihrer Musik.

„My Soft Machine“ von Arlo Parks erscheint am 26.05.2023 bei Transgressive Records / PIAS.

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Michael Moravek: Dream  

Bereits beim Hören seines zweiten Solo-Albums „November“ (2020) hatte man das Gefühl, besser ginge es nicht bei Michael Moravek. Dann erschien aber vor einem Jahr „Lost“ und man wurde eines besseren belehrt. Im selben Zeitraum entstanden auch die Songs von „Dream“ und man ist wieder geplättet, was der in Ravensburg beheimatete Songwriter aus dem Americana-Singer-Songwriter-Folk-Rock-Genre herausholt. Moraveks Arrangements und sein gesanglicher Vortrag sind wohltuend unaufgeregt, seine Texte erneut von Schriftstellern inspiriert, diesmal gibt Moravek Bernard Malamud, John Connolly, Hans Fallada, Flannery O’Connor, Danilo Kiš, Fernando Pessoa und das Buch Hiob als Quellen an.

Obgleich nach wie vor von dezenter Natur, stehen die Bläser zu Beginn im Vordergrund, majestätisch und sehnsüchtig im Opener „Whenever I Should Fall #3“ soulig im von uns als Song des Tages vorgestellten „Black Is My Favorite Color“. Diese beiden gehören genauso zu den Anspieltipps wie das die an den Folk-Rock von Neil Young erinnernden „Everything Is Alright“ und „All That Was Lost Is Found Again“. Ein Album für Musik-Gourmets.

„Dream“ von Michael Moravek erscheint am 26.05.2023 bei Backseat / The Orchard.    

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