Kraków Loves Adana: Contrast – EP Review

Filigran, poetisch, schön und betörend

von Gérard Otremba

Die Musik von Kraków Loves Adana geht ganz tief rein. Mit „Beauty“ und „Interview“ hat das Hamburger Duo bereits zwei Alben veröffentlicht, nun folgt nach fünf Jahren Pause mit Contrast eine EP, die ohne Label im Alleingang aufgenommen worden ist. Mehr als ihre Stimmen, eine Gitarre, ein Piano und einen Drum-Computer benötigen Deniz Cicek und Robert Heitmann nicht, um fein ziselierte Songs zu arrangieren, die einen mit fragiler Intimität sofort in ihren Bann ziehen. Schon bei den ersten Gitarrenklängen von „Tender Trap“ breitet sich graziöse Melancholie aus, Deniz Cicek singt wie eine wiedergeborene Nico, die in Lana Del Rey eine im Geiste Verbundene gefunden hat. Majestätisch, erhaben und schön.

Das ist alles mit ganz viel Romantik verbunden, abseits vom Kitsch, durchaus sinister, aber immer hoch emotional, gefühl- und geheimnisvoll. Die getragene Schwermut bei „Friends“ setzt noch einen drauf, bevor sich aus dem mysteriösen Dream-Pop in „Lost“ ein schon fast fluffiger Folk-Pop entwickelt. In „Trouble“ jedoch wieder das große Drama, die tiefe Nico-meets-Del-Rey-Stimme Ciceks allgegenwärtig, unergründlich und betörend. In diesen Tenor reiht sich dann noch „Sudden Drafts“ ein, sanft, magisch und dunkel schimmernd gleitet der Song dahin, einigen Stücken der außergewöhnlichen Band Low nicht unähnlich. Die fünf Songs auf Contrast verbreiten die Aura der Unantastbarkeit, der filigranen Poesie, der makellosen Schönheit.

Und hier noch mehr zu Kraków Loves Adana.

 

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