Kliffs: After The Flattery – Albumreview

Kliffs credit Jolianne L'Allier Matteau

Das Berliner Indie-Folk-Kammer-Pop-Duo Kliffs überzeugt mit dem sehr filigranen zweiten Album „After The Flattery“

Die Wege von Mark Bérubé und Kristina Koropecki kreuzten sich erstmals vor über zehn Jahren im kanadischen Montreal. Koropecki, auch bekannt als Cellistin von Agnes Obel, schloss sich Bérubés Soloprojekt als Livemusikerin an und nach diversen Tourneen landeten die beiden 2014 in Berlin und gingen zunächst getrennte musikalische Wege. 2018 gründeten sie offiziell Kliffs, ein Jahr später folgten die von Sounds & Books mit dem Song „Stratosphere“ angekündigte, selbstbenannte Debüt-EP sowie das Debüt-Album „Temporary Cures“.

Kliffs mit Flöten und Klarinette

Kliffs After The Flattery Cover Backseat

Support-Tourneen, u.a. für Wallis Bird, Gisbert zu Knyphausen und Sophie Hunger folgten, bevor die Songs für das neue, beim Hamburger Backseat-Label erscheinende Album „After The Flattery“ während der Pandemiezeit entstanden. Kliffs arbeiteten für ihr zweites Album erstmals mit dem Produzenten Daniel Freitag zusammen, in dessen Studio in Prenzlauer Berg sie zahlreiche Stunden verbrachten. Für die Aufnahmen von „After The Flattery“ entschlossen sich Mark Bérubé und Kristina Koropecki nur die Instrumente zu verwenden, die sie selbst spielen können. Nylonsaitengitarre und Cello, Synthesizer und Gesänge, Flöten und einfache Schlagzeugbeats sowie die von Bérubé erstmals nach zwanzig Jahren wieder gespielte Klarinette grundieren den Kliffs-Sound auf „After The Flattery“.

Dramatische und verträumte Sounds

Kristina Koropecki und Mark Bérubé finden sich zwischen Indie-Folk und Kammerpop, zwischen Art- und Indie-Pop ein. Elemente von Andrew Bird fließen genauso wie von Sophie Hunger ein. Dieser Sound trägt mitunter dramatische Züge wie in „I’m Your Man“ und „Running“ oder sanft verträumte, sehr berührende, an 70er-Jahre Singer-Songwriting erinnernde wie in „Undertow“. Ein ähnliches Highlight der Platte wie „Believer“. Ein Song über Resilienz und Liebe, voller Feingefühl und Sehnsucht vorgetragen („But call me a believer / I’ve never lost the fever / That comes from loving you / Yes I’m a believer / Who’s never lost the fever / That comes from loving you“). Das sind schon zehn sehr schöne, von Kliffs mit viel Sinn für Details arrangierte Lieder auf „After The Flattery“. Ein ganz filigranes Album.

„After The Flattery“ von Kliffs erscheint am 10.02.2023 bei Backseat. (Beitragsbild von Jolianne L’Allier Matteau)    

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