Weihnachts-Geschenk-Tipps im Adventskalender 2021 bei Sounds & Books. Heute mit dem Buch „Klasse und Kampf“
Die Auffassung, dass es in unserer Gesellschaft zwei Klassen gibt, ist dieser Tage alles andere als populär. Erst im Mai dieses Jahres beauftragte die Bundesregierung den Verfassungsschutz mit der Beobachtung der linken Tageszeitung „junge Welt“, die sich auf diese marxistische Grundüberzeugung stützt. Wer also hierzulande statt über Race, Gender und soziale Milieus zu sprechen den Begriff der Klasse benutzt und die gesellschaftlichen Dimensionen sozialer Herkunft thematisiert, ist schnell verdächtig. Auch vor diesem Hintergrund ist die in diesem Jahr erschienene, von Christian Baron und Maria Barankow herausgegebene Anthologie Klasse und Kampf mit ihren insgesamt vierzehn literarischen Texten so außerordentlich bedeutsam.
Texte namhafter Autoren und Autorinnen zum Thema Klasse und Kampf
Was diese Texte (von so namhaften Autorinnen und Autoren wie beispielsweise Clemens Meyer, Anke Stelling, Sharon Dodua Otoo, Martin Becker und Bov Bjerg) miteinander verbindet, ist ihr erkennbar autobiografischer Kern, der tiefverwurzelte Erfahrungen von Armut, sozialer Ausgrenzung und struktureller Diskriminierung sichtbar macht. Individuelles Erleben, individuelles Leiden gewinnen in dieser Zusammenstellung bei aller Unterschiedlichkeit der Darstellung eine gemeinsame Stimme, von der man sich nur wünschen kann, dass sie lauter und immer lauter wird.
Um es mit Brecht zu sagen: „Die Widersprüche sind unsere Hoffnung.“ Denn aus ihnen, das zeigt die literarische Qualität der Beiträge dieses Bandes, ergibt sich die Notwendigkeit, etwas in Sprache zu fassen, das unsere Gesellschaft nur allzu gern verdrängt.
„Klasse und Kampf“, Herausgegeben von Maria Barankow und Christian Baron, Claassen, 2021. 217 S. 20,00 Euro.
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