King Hannah live in Hamburg 2025

King Hannah live Hamburg 2025 Knust by Laurina Luckner Sounds & Books

Von den Göttern gesandt: Die Liverpooler Band King Hannah erfreut Hamburg mit einem grandiosen Auftritt im Knust

Text von Gérard Otremba, Fotos von Laurina Luckner

Vor fast exakt einem Jahr ist das auch von Sounds & Books in hohen Tönen gelobte Album „Big Swimmer“ von King Hannah erschienen. Und erfreulicherweise befindet sich das britische Duo nach wie vor auf Tour. Nachdem King Hannah bereits im Herbst letzten Jahres ein paar Konzerte in Deutschland gespielt haben, darunter beim Reeperbahn Festival (S&B berichtete) und dem Rolling Stone Beach Festival (S&B berichtete ebenfalls), führte der erste richtige Termin ihrer diesjährigen Europa-Tour (nach dem Warmup-Gig am Vortag beim Maifeld Derby) King Hannah nun am 01.06.2025 ins Hamburger Knust, wo es bereits beim Support Willow Parlo gemütlich voll war.

Ellenlanges Eröffnungsstück

Das Hamburger Indie-Dream-Pop-Rock-Quartett und Sängerin und Gitarristin Noem Bunk glänzte mit bereits bekannten und auch von Sounds & Books präsentierten Songs wie „Godless“ und „All I Want“ und stellte dem geneigten Publikum mit „All About It“ und „Speeding Cars“ zwei bisher noch unveröffentlichte Lieder vor. Ein paar Feedbackprobleme störten zwar das Gesamtbild, aber mit Willow Parlo ist auch zukünftig zu rechnen. Pünktlich um 21 Uhr betraten King Hannah, also Gitarrist Craig Whittle sowie Sängerin und Gitarristin Hannah Merrick (live ergänzt von Bassist und Keyboarder Conor O’Shea und Schlagzeuger Jake Lipiec, die auch auf dem aktuellen Album zu hören sind), um das Konzert mit dem ellenlangen „Somewhere Near El Paso“ zu eröffnen. Merricks hypnotische Vocals zogen einen sofort in den Bann, später auch Whittles Gitarrenexzesse, eine momentan unschlagbare Kombination im Indie-Desert-Rock-Genre mit Blues-Anleihen. Hannah Merricks stoische Gesangsform fasziniert immer wieder und Craig Whittles zwischen Finesse und Lärmeskapaden changierendes Gitarrenspiel verblüffte einmal mehr.

Man staunt über King Hannah

Ins 80 Minuten dauernde Konzert passten gar nicht so viele Songs, die waren aber häufig von epischer Länge, so dass alle King-Hannah-Vorzüge voll zur Geltung kamen. Erstaunlicherweise waren es aber diesmal (bei meinem immerhin schon fünften King-Hannah-Gig seit 2021) die beiden kürzesten Lieder, die mich mit am meisten begeisterten. Das wie eine Hommage an Lou Reed und Velvet Underground konzipierte „New York, Let’s Do Nothing“ fetzte mal so richtig und das nachfolgende „Davey Says“ glich ebenfalls einem Donnerhall. Und was King Hannah anschließend mit Bruce Springsteen „State Trooper“ veranstalteten, kam sowieso von einem anderen Stern. Nach vier Jahren Support gehen einem langsam die Superlative für diese Band aus.

Aber die Götter meinten es wohl gut mit mir, dass ich den Werdegang der Liverpooler Band seit der Debütsingle „Crème Brúlée“ – mit der sie den Hamburg-Auftritt würdevoll beendeten und „Big Swimmer“ als Zugabe folgen ließen – begleiten darf. Das war ein fabelhafter Auftakt für den Konzert-Juni 2025. Die soeben begonnene Europa-Tour dauert noch bis Ende August, weitere Deutschlandtermine sind dabei. Besucht die Konzerte und staunt.   

COMMENTS

  • <cite class="fn">Rüdiger Plath</cite>

    Moin Gera’rd, Deinem Lebensmotto kann ich nur zustimmen !
    Tolles Konzert, gute vibes .
    Sound war auch super, danke für die schönen Bilder und den interresanten Text.
    Zuletzt war Lewsberg meine Lieblingsband.
    Nun sind es
    King Hannah.

    • <cite class="fn">Gérard Otremba</cite>

      Hallo Rüdiger, vielen Dank. Freut mich, dass King Hannah nun deine Lieblingsband ist. Ich verfolge und supporte die Band ja schon seit der Debütsingle vorn vor vier Jahren und finde es gut, dass die Fanbase stetig wächst. Schöne Grüße, Gérard

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