Khruangbin: Con Todo El Mundo – Album Review

Ein nachwirkender, psychedelischer Trip

Die erste Singleauskopplung „Maria Tambien“ – ein Track über die Situation  iranischer Frauen vor dem Revolutionsjahr 1979 – hat es bereits vorweggenommen. Auf ihrem zweiten Album entfernen sich Khruangbin von den klassischen Thai- Einflüssen aus den 60er und 70er Jahren und öffnen sich Richtung mittlerer Osten und südeuropäischem Funk und Soul. Heraus kommt ein Cocktail aus knackigen minimalistischen Grooves, bluesigen Gitarrenlicks und einer beispielhaften Relaxktheit, der es zu keiner Sekunde an Spannung mangelt. Laura Lee, Mark Speer und Donald „DJ” Johnson haben ihren ureigenen Sound gefunden. Irgendwo zwischen wildem Westen und geheimnisvollem Orient.

Und der ist vor allem eines: sexy. Man höre etwa „August 10“, in dem einige stilvoll gesetzte Backings die Atmosphäre zusätzlich verrätseln. Oder das schwül-schwitzige „Como Te Quiero“, bei dem einem schon beim Hören der Schweiß von der Oberlippe tropft. Funky geht es dann in „Evan Finds The Third Room“ zur Sache, das Elemente auf Southern Funk und Afrobeat zu einer Tanzbombe vereint. Stark ist auch der Closer „Friday Morning“ mit seinen gewagten Tempiwechsel und seinen hypnotischen Grooves. Zehn Songs lang dauert „Con Todo El Mundo“. Es ist ein psychedelischer Trip, der nachwirkt. Und ein Imperativ, sich die Deutschland-Shows im Februar anzuschauen. Also: Hingehen!

„Con Todo El Mundo“ von Khruangbin erscheint am 26. Januar 2018 auf Night Time Stories (Beitragsbild: Khruangbin by Mary Kang).

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