Kathryn Joseph: We Were Made Prey

Kathryn Joseph credit Marilena Vlachopoulou

Kathryn Joseph schmückt ihre düsteren Songwriter-Elegien mit elektronischen Sounds und klingt fast schon poppig – aber eben nur fast!

von Sven Weiss

Die gute Nachricht für alle Fans von Kathryn Joseph gleich vorweg: Die Schottin huldigt auch auf ihrem neuesten Album der absoluten Düsterkeit. Nein, hier gibt es nicht ein Fitzelchen Licht, Joseph  nutzt für ihre Klangbilder ausschließlich diverse Abstufungen von schwarz. Und doch hat sich einiges verändert, insbesondere was den Sound angeht. Hatte die Künstlerin auf ihrem 2022er-Meisterwerk „For You Who Are The Wronged“ noch mehr oder weniger vollständig auf den Klang des Fender-Rhodes-Piano gesetzt, injiziert sie nun elektronische Elemente in ihre Soundpalette. Und das steht ihr außerordentlich gut. Einige Songs bekommen einen fast

poppigen Anstrich, wie etwa der auf einem stoischen Beat aufbauende  Opener „Wolf“ oder das mit pluckernden Synth-Figuren ausgestattete „Harbour“.

Kathryn Joseph mit Elektro-Sound

Kathryn Joseph We Were Made Prey Albumcover

Doch auch wenn das Soundgewand gegenüber dem Vorgänger fast schon üppig ist, bleibt die Musik stets zurückhaltend. Knappe 40 Minuten baut Joseph Spannung auf, ohne diese jemals zu lösen. Lediglich bei „Roadkill“ wird sie etwas lauter. Der Track ist übrigens nicht der einzige, der an Chelsea Wolfe erinnert. Doch auch hier bleibt Joseph ihrem vorsichti…

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