Schnell, wild, elegant: Kate Clover und ihre Band spielen auf ihrem neuen Album mitreißenden Hollywood-Punk
von Sebastian Meißner
Viel lässiger kann man nicht auftreten als Kate Clover und ihre Begleitband. Die Frontfrau aus Los Angeles ist stets adrett gekleidet und auch ihre Begleiter treten in der Regel in schwarzen Anzügen und weißem Hemd auf. Auf der Bühne jedoch verwandelt sich die Band in ein speiendes Monster, das mit wenigen Akkorden und rasanten Tempo eine Gegenkultur wiederbelebt, die man fast schon aufgegeben hatte. Looks: Debbie Harry; Attitude: Iggy Pop. So könnte man es auch zusammenfassen. Und in der Tat sind die beiden genannten – neben Patti Smith und Johnny Thunders – die offensichtlichen Inspirationen von Clover.
Kate Clover legt noch einen drauf
Das erste Album „Bleed Your Heart Out“ erschien 2022. Nun folgt mit „The Apokalypse Dream“ der zweite Streich. Und es ist ein tolles Album geworden. Die Klangästhetik ist von 70er Jahre Punk, Power Pop und einer Prise The Kinks inspiriert, während sich die Texte an die Sprache des Beat-Poeten Charles Plymell orientieren. Thematisch geht es um Selbstzerstörung, Politik, Liebe und den Wunsch, in einer verrückten Welt zu sich selbst zu finden.
Am Anschlag-Energie
Insgesamt zehn Songs sind auf „The Apokalypse Dream“ vertreten. Mal gibt’s ohne Umwege auf die 12 („No More Romance“, „Disconnected“). Andere Songs zeigen auch das hohe Songwriter-Potenzial („Here Comes The Love Bomb“, „You’ll Be The Death Of Me“). Es ist aber vor allem die konstante Am-Anschlag-Energie dieser Stücke, die so mitreißend ist. Clover und Band klingen wie sie aussehen: wild und ungezähmt, elegant und chic. Mitreißender Hollywood-Punk
„The Apocalypse Dream“ von Kate Clover erscheint am 05.04.2024 bei SongVest Records. (Beitragsbild von Allan Wan)