Kat Frankie: Bad Behaviour – Album Review

Das stilistisch vielfältigste Kat Frankie-Album

Ursprünglich zog Kat Frankie nur für ein Auslandsjahr nach Berlin. Mittlerweile wohnt die im australischen Sydney aufgewachsene Songwriterin seit über zehn Jahren in der deutschen Hauptstadtmetropole. Dort entstanden auch ihre ersten drei Alben Pocketknife (2007), The Dance Of A Stranger Heart (2010) und Please Don’t Give Me What I Want (2012). Die fast sechsjährige Solo-Album-Pause überbrückte die 1978 geborene Frankie u.a. als Mitglied in der Band von Olli Schulz, mit Songwriter-Partner Chris Klopfer als Indie-Pop-Duo Keøma sowie auf Tour mit Clueso.

Sie „wollte niemals nur das traurige Mädchen an der Gitarre“ und „nicht mehr melancholisch sein“, gibt Kat Frankie zu Protokoll. Mit Bad Behaviour habe sie „eine Platte der Freunde“ gemacht, was man dem von Frankie selbst produzierten Album auch anmerkt. Bad Behaviour ist ein bunter Stilmix aus Pop, Soul, R&B und Songwriter-Folk. Frankies Stimme immer leidenschaftlich, die Rhythmik ständig wechselnd. Bereits der titelgebende Opener „Bad Behaviour“ verbreitet mit seinem legeren, fingerschnippenden Groove gute Laune und verknüpft wie beiläufig Indie und Mainstream. In „Home“ kreisen plötzlich mächtige Powerpop-Gitarrenriffs, während Frankie im Refrain hingebungsvoll barmt.

Schwebender, aber inniger Loop-Folk erwartet die Hörer bei „Forgiveness“, mehr Hall, ein dominantes Schlagzeug und von Frankie selbsteingesungene, dem Lamento nahe Chorgesänge bei „Versailles“. Der mit einem hechelnden Atem beginnende R&B-Soul-Song „Headed For The Reaper“ überrascht mit einer offensiven Trompete und nie war Kat Frankie Feist näher als in diesen drei Minuten. Stark auch die innig-zärtliche Ballade „Finite“ und der sanfte Closer „Spill“. Bad Behaviour ist zwar ein überbordendes Album, aber Kat Frankie meistert die Vielfalt scheinbar mühelos.

„Bad Behaviour“ von Kat Frankie ist am 02.02.2018 bei Grönland Records erschienen (Beitragsbild: Kat Frankie by Sabrina Theissen).

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