Juan Wauters will Brücken zwischen seinen Bezugspunkten New York und Montevideo schlagen. Das Ergebnis ist eine Lo-Fi-Perle voller Lebensfreude.
von Sven Weiss
“Hello everyone, Juan speaking. You‘re listening to my 7th studio album.” So beginnt eben jenes siebte Album des Singer-Songwriters Juan Wauters. Und warum eigentlich nicht mal den kompletten ersten Track dazu nutzen, die Zuhörer direkt zu begrüßen? Zumal der Künstler durchaus eine Idee verfolgt, die er in eben jenem Eröffnungstrack kurz umreißt: Juan Wauters ist in Montevideo geboren, dann aber als Jugendlicher nach New York gezogen. Bisher hatte es noch nie geklappt, in seiner Heimat ein Album aufzunehmen. Doch genau diesen Traum hat sich Wauters nun mit „MVD LUV“ erfüllt.
„MVD LUV“ ist Montevideo pur
Auf gerade mal
27 Minuten will Wauters dem Hörer das Lebensgefühl in Montevideo nicht nur vorstellen, sondern lädt ein, sich darin zu Hause zu fühlen. Dazu begibt er sich auf eine musikalische Reise durch die Stadt. Er nimmt die Songs an verschiedenen Orten auf, von seinen eigenen Studios über belebte Bürgersteige und Dächer bis hin zu den Häusern beteiligter lokaler Künstler. Das schlägt sich nieder in einem energetischen, lebendigen Sound, in einer Art sympathischen Rastlosigkeit. Man hat das Gefühl, auf dem Album kann alles passieren.
Folkloristische Sounds wechseln sich ab mit Lo-Fi-Geschraddel auf der Gitarre oder sensiblen Pianoballaden. Songs wie das lebhafte „La Lucía“ führen den Hörer in den Candombe ein, eine Musik- und Tanztradition aus Uruguay. „Aeropuerto“ und „Siempre Vuelven“ wiederum nutzen Murga-Rhythmen, einen weiteren traditionellen Stil trommellastiger Musik, der in der uruguayischen Kultur eine wichtige Rolle spielt. Gerade diese folkloristisch geprägten Tracks klingen, als wäre Waut…