Josh Rouse: Going Places – Albumreview

Josh Rouse by Jim Harrington

Ein erstklassiges Singer-Songwriter-Folk-Rock-Album hat Josh Rouse mit „Going Places“ aufgenommen

Wenn Josh Rouse im Eröffnungsstück „Apple Of My Eye“ vom abendlichen Ausgehen, vom „feeling blue“ und einem „little rendevous“ singt, fühlt man sich schnurstracks an die Romantismen seines Kollegen Bruce Springsteen erinnert. Rouse wartet hier mit Bläsern, Orgel und sanften Bossa-Nova-Rhythmen und einer vor Sehnsucht vergehenden Stimme auf. Ein origineller Auftakt für sein neues Album „Going Places“, das im Gegensatz zum 2018 veröffentlichten, eher New-Wave-lastigen „Modern Age“ aus klassischen Songwriter-Pop- und Folk-Rock-Songs besteht.

Josh Rouse und seine spanische Band in einer Bar

Josh Rouse Going Places Cover Yep Roc

Inspiriert also von den Sixties und Seventies, musikalisch ausgerichtet dann aber eher an Jackson Browne, und wenn schon Springsteen, dann ohne dessen Rockismen. Josh Rouse schrieb die zehn neuen Songs für „Going Places“ im Verlauf der letzten zwei Pandemiejahre in seiner Wahlheimat Spanien, wo er sich in seine Wohnung zurückzog und als die Möglichkeit bestand, wieder mit anderen Musikern zusammenzukommen, spielte er die Stücke mit seiner Band in einer Bar ein. Es sind sehr lässige, entspannte, leichtfüßige, filigrane, überaus charmante und eingängige Songs, die uns der 1972 geborene Amerikaner auftischt. Das folk-rockige „City Dog“ bleibt sofort im Ohr hängen, das melancholisch-sehnsüchtige „Henry Miller’s Flat“ offenbart ungeniert eine entrückt-berückende Schönheit, die einst auch einen Al Stewart auszeichnete. Einfach herrlich.

Wunderprächtige Melodien

Griffiger und von reichlich Catchyness geprägt indes das forsche „Hollow Moon“. Man wünscht Josh Rouse so sehr einen Hit, „Hollow Moon“ hat das Potential hierfür und Tom Petty hätte es nicht besser machen können. Ja, sie wachsen einem sehr schnell ans Herz, die Songs auf „Going Places“. Sehr viel Harmonie ist im Spiel, viele wunderprächtige Melodien schüttet Josh Rouse über uns aus, für die man ihm mächtig dankbar sein muss. Ein vortreffliches Album. Einfach mal fallen lassen und genießen.

„Going Places“ von Josh Rouse erscheint am 29.07.2022 bei Yep Roc. (Beitragsbild von Jim Harrington)             

Unterstützen Sie Sounds & Books

Auch hinter einem Online-Magazin steckt journalistische Arbeit. Diese bieten wir bei Sounds & Books nach wie vor kostenfrei an.
Um den Zustand zukünftig ebenfalls gewährleisten zu können, bitten wir unsere Leserinnen und Leser um finanzielle Unterstützung.

Wenn Sie unsere Artikel gerne lesen, würden wir uns über einen regelmäßigen Beitrag sehr freuen.

Spenden Sie direkt über PayPal oder via Überweisung.

Herzlichen Dank!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben